Neue Details über die vorgeschlagene Gemeinschaftsmission von NASA und ESA zum Jupiter

NASA/ESA (künstlerische Darstellung)
NASA/ESA (künstlerische Darstellung)

Mit der Hilfe von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt arbeiten us-amerikanische und europäische Forscher an der potenziellen nächsten neuen Mission zum Jupitersystem. Nun haben sie ihre gemeinsame Vision für die „Europa Jupiter System Mission“ präsentiert. Die Mission schlägt eine Partnerschaft zwischen der NASA und der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) vor. Die Wissenschaftler des NASA-/ESA-Teams haben sich darauf geeinigt, dass das übergreifende wissenschaftliche Thema der Europa Jupiter System Mission die „Entstehung von habitablen Welten um Gasriesen“ sein wird.

Die vorgeschlagene Europa Jupiter System Mission würde Orbiter um zwei Jupitermonde vorsehen: einen NASA-Orbiter um Europa, „Jupiter Europa Orbiter“ genannt, und einen ESA-Orbiter mit der Bezeichnung „Jupiter Ganymede Orbiter“ um Ganymed.

„Wir haben uns die Hände über den Atlantik hinweg gereicht, um eine Mission zu Jupiters Wasser-Welten zu planen“, sagte Bob Pappalardo, zuständig für den vorgeschlagenen Jupiter Europa Orbiter, welcher vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena (Kalifornien) betrieben werden würde. „Die Europa Jupiter System Mission bedeutet einen großen Schritt hinsichtlich des wissenschaftlichen Verständnisses über die Monde Jupiters und ihr Potenzial, Leben zu beherbergen.“

Der aktuelle Report vereint Ziele, die von zwei separaten Arbeitsgruppen der NASA und ESA entwickelt wurden und liefert eine gemeinsame Strategie. Der ESA-Report wird diese Woche der europäischen Öffentlichkeit und Wissenschaftsgemeinschaft vorgestellt, der NASA-Report wurde bereits im letzten Dezember online veröffentlicht.

Die vorgeschlagene Mission hebt die beiden Eismonde Europa und Ganymed als besondere Welten hervor, deren Untersuchung zu einem besseren Verständnis des Jupitersystems und der Wahrscheinlichkeit für die Existenz von Leben in unserem Sonnensystem und darüber hinaus führen kann. Es sind natürliche Laboratorien, mit denen man die Natur, Evolution und potenzielle Bewohnbarkeit von Eiswelten studieren kann, weil man vermutet, dass sich zwei verschiedene Arten von Ozeanen unter ihren Oberflächen verbergen.

Der Jupiter Europa Orbiter würde die relativ dünne Eiskruste über Europas Ozean analysieren, quasi den äußeren Rand des Ozeans. Außerdem würde er die chemische Zusammensetzung der inneren Schichten und die Bildung von Rissen und anderen Oberflächenformationen untersuchen. Er wird auch mögliche Landestellen für zukünftige Lander identifizieren. Unter den an Bord befindlichen Instrumenten könnten ein Laser-Altimeter, ein eisdurchdringendes Radar, Spektrometer für den sichtbaren, infraroten und ultravioletten Bereich und Kameras mit Schmalband- und Weitwinkel-Fähigkeiten sein. Die tatsächlich zum Einsatz kommenden Instrumente würde die NASA im Rahmen eines Wettbewerbs auswählen.

Von Ganymed nimmt man an, dass er eine dickere Eiskruste besitzt und sein Ozean zwischen dieser Eiskruste und einer weiteren tiefliegenden Eisschicht liegt. Der Jupiter Ganymede Orbiter der ESA würde die innere Struktur des Mondes untersuchen. Er würde zudem das innere Magnetfeld Ganymeds analysieren, das den Mond von allen anderen Monden des Sonnensystems unterscheidet und einzigartig macht. Der Orbiter könnte ein Laser-Altimeter, Spektrometer und Kameras, sowie zusätzliche Instrumente zur Messung von Magnetfeldern und Partikeln an Bord haben. Sie würden ebenfalls in einem Wettbewerb ausgewählt werden.

Die beiden Orbiter würden auch andere große Jupitermonde wie Io und Kallisto beobachten, mit dem Hintergedanken, das Jupitersystem als Vorbild für andere Gasriesen zu sehen.

Offizielle Vertreter der NASA und ESA gaben der Europa Jupiter System Mission gaben der der Mission 2009 Prioritätsstatus für weitere Studien, was die technische Durchführbarkeit angeht. Es stellte sich heraus, das dies von allen in Erwägung gezogenen Projekten das vielversprechendste war.

Während der nächsten paar Monate werden offizielle Vertreter der NASA die gemeinsame Strategie erörtern und die Ergebnisse des nächsten Planetary Science Decadal Survey vom Nationalen Forschungsrat abwarten, welcher als Fahrplan für die NASA-Planetenmission der nächste Dekade dienen soll, beginnend ab 2013.

(THK)

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