Das von der NASA und ESA betriebene Hubble Space Telescope (HST) hat eine Aufnahme von der Sternentstehungsregion mit der Bezeichnung NGC 2174 gemacht. Dort werden die Sterne in eine sehr turbulente Region hineingeboren, in welcher sie nach dem „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“-Prinzip ums Überleben kämpfen.
Das Problem ist, dass die Entstehung von Sternen ein sehr ineffektiver Prozess ist: die meisten der notwendigen Zutaten werden verschwendet, wenn die Gas- oder Staubwolke oder der Nebel sich allmählich zerstreut. In NGC 2174 zerstreuen sich die Wolken schneller, weil junge Sterne energiereiche Strahlung und Sternwinde erzeugen, die das Gas und den Staub wegblasen.
Die energiereiche Strahlung der jungen Sterne lässt das umgebende Gas zudem hell aufleuchten, so wie in der hier festgehaltenen Szene. Der Nebel besteht hauptsächlich aus Wasserstoffgas, der durch die ultraviolette Strahlung der Sterne ionisiert wird. Es handelt sich daher auch um eine so genannte HII-Region. Dieses Bild zeigt nur einen Teil des Nebels, in dem dunkle Staubwolken sich deutlich von dem leuchtenden Gas abheben.
NGC 2174 liegt rund 6.400 Lichtjahre entfernt im Sternbild Orion (der Jäger) und gehört nicht zum weitaus bekannteren Orionnebel, der viel näher an der Erde liegt. Trotz seiner Lage in einem sehr bekannten Sternbild ist dieser Nebel eher lichtschwach und musste bis 1877 auf seine Entdeckung durch den französischen Astronomen Jean Marie Edouard Stephan warten, der für seine Beobachtungen einen 80-Zentimeter-Reflektor am Observatiorium von Marseille benutzte.
Das Bild wurde aus Aufnahmen mit der Wide Field Planetary Camera 2 des Hubble-Weltraumteleskops erstellt. Bilder aus vier verschiedenen Farbfiltern wurden für das obige Endprodukt kombiniert. Das Leuchten von ionisiertem Sauerstoff erscheint hier bläulich, das Leuchten von ionisiertem Wasserstoff wird in grünlichen Farbtönen dargestellt. Ionisierter Schwefel und Daten des Infrarot-Filters sind rot eingefärbt. Die Belichtungszeiten pro Filter betrugen 2.600 Sekunden, 2.600 Sekunden, 2.600 Sekunden und 1.000 Sekunden und das Blickfeld umfasst 1,8 Bogenminuten.
Quelle: http://www.spacetelescope.org/images/potw1106a/
(THK)
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