Gute Sichtbedingungen und etwas Glück: Astronaut beim Außeneinsatz von der Erde aus fotografiert

Foto: Ralf Vandebergh
Foto: Ralf Vandebergh

Ralf Vandebergh, ein Amateurastronom aus den Niederlanden, hat neue beeindruckende Bilder eines Astronauten der Internationalen Raumstation ISS gemacht. Für seine Beobachtungen benutzt er ein 10-Inch-Newton-Teleskop, das mit einer Videokamera gekoppelt ist. Vandebergh fertigt hauptsächlich Farbaufnahmen an, um möglichst viele Details auf seinen Bildern erkennbar zu machen.

Nach fast zwei Jahren bot am 2. März 2011 sich eine weitere Gelegenheit, einen Astronauten bei einem Weltraumspaziergang vom Erdboden aus zu fotografieren. „In den Jahren lernte ich viel über die Faktoren, die nötig sind, um einen Astronauten im Weltraum fotografisch einzufangen. Neben einer günstigen Flugbahn und klarem Wetter mit guten Beobachtungsbedingungen müssen auch der Ort und die Beleuchtung des Astronauten stimmen und dafür braucht man viel Glück“, sagte Vandebergh. Auf dem Bild von 2009 war es Glück, dass der Astronaut vor einer offenen Struktur auf der erdzugewandten Seite war. „Jetzt war es Glück, dass der Astronaut sich auf dem SSRMS oder Canadarm 2 befand und sich frei in Richtung des Columbus Labors bewegte, um dort Arbeiten auszuführen.“

„Als ich zum ersten Mal die Bilder begutachtete, dachte ich, dass die armähnliche Struktur auf der linken Seite der Roboterarm der Station war, mit dem Weltraumspaziergänger auf ihm. Später erkannte ich, dass der Astronaut auf der anderen Seite in der Nähe des Columbus Moduls sein musste. Was wir auf der linken Seite sehen, ist der Space Shuttle Robotic-Arm SRMS, welcher sich unter dem Kibo Labor befindet. Das zeigt, wie sorgfältig wir die Bilder in Fällen wie diesem analysieren müssen. Meiner Erfahrung nach werden die interessantesten Details oft einfach übersehen“, ergänzte er.

Auf dem erdgestützten Bild links kann man sehen, wie Sonnenlicht auf das japanische Kibo Labor scheint, man erkennt dasselbe in der Helmkamera-Ansicht des Weltraumspaziergängers Steve Bowen. Außerdem ist deutlich zu sehen, dass das Columbus Labor selbst bei diesem Überflug fast komplett unsichtbar ist und sich wahrscheinlich im Schatten des Shuttles oder einer anderen großen Struktur der Raumstation versteckt. Auch das kann man auf den Bildern der Helmkamera erkennen.

„Mit dem im Schatten versteckten Columbus Labor bedenken wir, dass ein Astronaut zusammen mit dem dicken Ende des Canadarms ein ziemlich großes Objekt darstellt, und das muss der Lichtfleck sein, den wir in dem hervorgehobenen Bereich sehen“, erklärte Vandebergh. „Der Screenshot von Bowens Helmkamera wurde nur wenige Minuten vor dem Überflug hier gemacht. In der Zwischenzeit hat sich der Astronaut etwas näher an das Labor heran bewegt.

Neu ausgewählte Bilder aus der Videosequenz zeigen eine höher aufgelöste Ansicht des Astronauten und seiner Position in der Nähe des Columbus Labors. Das Bild oben in der Mitte ist ein NASA-tv-Screenshot von einer Kamera an Bord der angedockten Discovery wenige Minuten nach dem Überflug, als die Position des Astronauten noch immer vergleichbar war. Dieses Bild kann nur dafür benutzt werden, um die ungefähre Position des Astronauten zu bestimmen und nicht um die Lichtverhältnisse zu vergleichen, als die Station bereits im Erdschatten war. Die Ansicht der Space-Shuttle-Kamera zeigt auch eine andere Perspektive, so als würde man eine Weitwinkel-Linse für ein Objekt benutzen, welches sich sehr nah an der Linse befindet. Durch das Teleskop sieht es wie der Blick durch ein großes Teleobjektiv aus, mit einem Objekt, das in diesem Fall 357,6 Kilometer entfernt ist. Dieser Unterschied in der Perspektive erzeugt eine Veränderung bei der Sichtbarkeit der Details.

Weiterführende Links:
Homepage von Ralf Vandebergh: http://ralfvandebergh.startje.be/vieuw.php?qid=328303

Quelle: http://www.startje.be//vieuw.php?qid=375025

(THK)

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