Galaxien befinden sich bisweilen in großen Clustern mit vielen Hundert Mitgliedern. Normalerweise liegt eine elliptische Riesengalaxie in der Nähe des Zentrums und die meisten dieser Riesengalaxien strahlen aufgrund starker Aktivitäten um den Kernbereich und um das supermassive Schwarze Loch herum sehr intensiv im Radiowellenbereich. Die Umgebung eines Schwarzen Lochs kann außerdem enorme Jets aus geladenen Teilchen in den Cluster schleudern. Wie dieses sogenannte Intracluster-Medium von den Jets angereichert wird, und wie die Energie die zukünftige Entwicklung des Clusters, seiner Galaxien und seiner Sterne beeinflusst, sind wichtige ungelöste Probleme.
Die Astronomen Ewan O’Sullivan, Simona Giacintucci, Laurence David und Jan Vrtilek vom Smithsonian Astrophysical Observatory (SAO) haben das Chandra-Röntgenobservatorium benutzt, um das heiße, im Röntgenspektrum leuchtende Gas des Intracluster-Mediums in der Umgebung der Galaxie NGC 6051, einem Mitglied eines großen Clusters (Galaxienhaufens), zu untersuchen. Von diesem Objekt erstrecken sich Jets mit einer Länge von 100.000 Lichtjahren. Die Analysen der Wissenschaftler haben ergeben, dass das fortgeschleuderte Material über eine Million Sonnenmassen in Form von Eisen-Atomen und anderen Elementen in dem Cluster angereichert hat. Die Energie ist äquivalent zur Strahlungsabgabe der Milchstraße im Zeitraum von einer Million Jahren. Die Astronomen schlussfolgern, dass das supermassive Schwarze Loch im Kern die Energien leicht produzieren kann. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Intracluster-Gas und vermutlich auch die Galaxien des Clusters mit Eisen-Atomen und anderen Atomen angereichert werden. Die Anreicherung spielt eine Schlüsselrolle bei der Chemie, der Energetik und der anschließenden Entwicklung, sowie der Sternentstehungsaktivitäten des Systems.
Quelle: http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/su201111.html
(THK)
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