Magnetische Felder in interstellaren Wolken

Infrarotaufnahme des Flammennebels. (2MASS, UMass, and IPAC)
Infrarotaufnahme des Flammennebels. (2MASS, UMass, and IPAC)

Magnetische Felder spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung und Entwicklung von Sternen, weil sie ein heißes Medium wie ein Gummiband dehnen und helfen, den Materiefluss auf einen Stern zu oder von ihm weg zu bestimmen. Eine große Unsicherheit ist die Energiemenge in dem Magnetfeld, verglichen mit der Energie, die in den turbulenten Bewegungen des Gases steckt. Unglücklicherweise ist es sehr schwierig, Magnetfelder direkt zu messen, deswegen sind sie zum Teil schlecht verstanden.

Beobachtungen während der letzten Jahre haben unsere Fähigkeit, Magnetfelder in sternbildenden Wolken zu registrieren und zu studieren, erheblich verbessert. Der ehemalige Postdoktorand des Harvard Smithsonian Centers for Astrophysics (CfA), Hua-bai Li, und die CfA-Astronomen Ray Blundell, Abigail Hedde, Scott Paine und Edward Tong haben zusammen mit einem Kollegen ein neues Instrument benutzt, um die Effekte von magnetischen Feldern zu studieren. Es befindet sich auf einem chilenischen Berggipfel und registriert ferninfrarote Wellenlängen. Das „Receiver Lab Telescope“ des CfA beobachtete die Emissionen von warmem Kohlenstoffmonoxid-Gas mit einer Geschwindigkeitsauflösung, die es erlaubte, turbulente Bewegungen in dem Gas einzuordnen.

Die Wissenschaftler fanden Beweise für Magnetfelder in der molekularen Wolke um einen jungen stellaren Kern, indem sie die Verteilung der Geschwindigkeiten der Gase analysierten: Magnetfelder sollten die Bewegungen eindämmen und die Astronomen waren in der Lage, die Ausdehnung dieser Beeinflussung zu messen, als sie die Region um den stellaren Kern beobachteten. Weitere Beweise für Magnetfelder liefert die Form des Wolkenkerns, die mehr länglich als kugelförmig zu sein scheint (eine asymmetrische Form wird erwartet, wenn magnetische Felder das Medium eindämmen). Die neuen Ergebnisse repräsentieren einen wichtigen Fortschritt bei der Messung der Auswirkungen von Magnetfeldern und unterstützen theoretische Modelle, die beschreiben, wie sie die Geburt neuer Sterne beeinflussen.

(THK)

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