Krebs stellt sich als Krankheit heraus, die von einer Protein p53-Aggregation verursacht wird

Darstellung des Proteins p53 (Wikipedia / User: Thomas Splettstoesser / CC BY-SA 3.0)
Darstellung des Proteins p53 (Wikipedia / User: Thomas Splettstoesser / CC BY-SA 3.0)

Protein-Aggregation, die man normalerweise mit den Krankheiten Alzheimer und Rinderwahn in Verbindung bringt, spielt offenbar eine wichtige Rolle bei Krebserkrankungen. In einer Abhandlung, die in der Nature Chemical Biology veröffentlicht wurde, beschreiben Frederic Rousseau und Joost Schymkowitz von der VIB, K.U.Leuven and Vrije Universiteit Brussel, dass bestimmte Mutationen von p53, einem wichtigen Tumor-Suppressor, eine fehlerhafte Ausbildung des Proteins verursacht, so dass das Protein sich zu verklumpen beginnt. Dies unterbricht nicht nur die normale Funktion von p53, sondern auch die von anderen zugehörigen Proteinen.

p53 spielt eine zentrale Rolle im Schutz gegen Krebs

In der Studie lag der Schwerpunkt auf dem Protein p53, das eine wichtige Rolle dabei spielt, den Körper vor Krebs zu schützen. Wenn p53 normal arbeitet, kontrolliert es die Zellteilung. Wenn der Einfluss von p53 nachlässt – zum Beispiel, weil eine Mutation in dem Protein auftritt – beginnt die Zelle, sich auf unkontrollierte Weise zu teilen und das kann einen Tumor hervorrufen. In beinahe der Hälfte der Krebsfälle konnte eine p53-Mutation beobachtet werden, was dieses Protein zu einem wichtigen Ziel für neue Krebstherapien macht.

Mutierte p53-Aggregate

„Wir haben einen neuen Mechanismus für die Wirkung von mutiertem p53 enthüllt“, erklären Joost Schymkowitz und Frederic Rousseau von der VIB, Vrije Universiteit Brussel and K.U. Leuven. „Mutationen bei p53 lassen das Protein seien Schutzfunktion verlieren. Die Proteine verändern sich in der Faltung, verhaken sich ineinander und beginnen zu verklumpen. Das aktive p53 verschwindet aus der Zelle und kann somit seine Kontrollfunktion nicht mehr ordnungsgemäß ausführen.“ Dieser Mechanismus trat bei ungefähr einem Drittel der p53-Mutationen auf.

Komplette Wesensveränderung

Überdies verursachen die Mutationen, dass p53 einen völlig anderen Charakter annimmt. Von einem Schutzfaktor verändert sich das mutierte p53 in eine Substanz, die tatsächlich das Tumorwachstum beschleunigt. Es bildet offenbar mit anderen Kontrollsubstanzen der Zelle (p63 und p73) Aggregate, was dazu führt, dass auch diese ihre Funktion verlieren.

Krebs und Alzheimer liegen unterschiedliche Proteine zu Grunde

Obwohl das zugrundeliegende Prinzip der Protein-Aggregation auf ähnliche Weise bei verschiedenen Krebsarten, Alzheimer und systemischer Amyloidose auftritt, sind diese Krankheiten ansonsten nicht miteinander verbunden. Bei Krebs führt die Ansammlung von Protein p53 zu unkontrolliertem Zellwachstum. Bei Alzheimer lässt dagegen die Ansammlung des beta-Amyloid-Proteins Gehirnzellen absterben.

Weiterführende Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/P53

Quelle: http://www.vib.be/en/news/Pages/Cancer-turns-out-to-be-a-protein-aggregation-disease.aspx

(SOM)

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