Probiotische Bakterien mildern Depressionen ab

Professor John Cryan, Alimentary Pharmabiotic Centre, UCC
Professor John Cryan, Alimentary Pharmabiotic Centre, UCC

Probiotische Bakterien haben das Potenzial, die Neurochemie des Gehirn zu verändern und Störungen, die mit Ängsten, Unruhe oder Depressionen verbunden sind, zu therapieren, wie einer neu veröffentlichten Studie im namhaften internationalen Journal Proceedings of the National Academy of Sciences USA zu entnehmen ist.

Die Untersuchungen, die von Dr. Javier Bravo und Professor John Cryan vom Alimentary Pharmabiotic Centre (APC) am University College Cork in Zusammenarbeit mit dem Brain-Body Institute an der McMaster University in Kanada durchgeführt wurden, zeigten, dass Mäuse, die mit Lactobacillus rhamnosus JB-1 gefüttert wurden, signifikant weniger Stress, Unruhe und depressionsabhängiges Verhalten zeigten, als Mäuse, die nur mit Fleischbrühe gefüttert wurden.

„Diese Studie zeigt mögliche Ziele und Wege im Gehirn auf, durch die bestimmte Organismen im Darm die Chemie und das Verhalten im Gehirn der Maus verändern können. Diese Untersuchung hebt die wichtige Rolle hervor, die Darmbakterien in der bidirektionalen Kommunikation zwischen Darm und Gehirn spielen, also in der Darm-Hirn-Achse, und eröffnet die faszinierende Möglichkeit, spezifische, mikrobiologisch basierte Behandlungsmethoden für stressbedingte psychische Störungen wie Angstzustände oder Depressionen zu entwickeln“, sagte John F. Cryan, leitender Autor der Publikation , Anatomieprofessor und leitender Forscher an dem von der Science Foundation Ireland gegründeten Alimentary Pharmabiotic Centre an der UCC. Zu den Wissenschaftlern des APC gehören auch Dr. Hélène Savignac und Professor Ted Dinan.

Die Forscher zeigten ebenfalls auf, dass regelmäßige Fütterung mit dem Laktobazillus-Stamm Veränderungen bei der Ausbildung der Rezeptoren für den Neurotransmitter GABA im Gehirn der Mäuse verursacht, womit erstmalig demonstriert werden konnte, dass Probiotika eventuell auch in normalen Situationen einen Effekt auf die Gehirnchemie haben können.

Die Autoren stellten ebenfalls fest, dass der Vagusnerv die Haupt-Schaltstelle zwischen dem Mikrobiom (den Bakterien im Darm) und dem Gehirn ist. Dieses Drei-Wege-Kommunikationssystem nennt man Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse. Die Ergebnisse heben die wichtige Rolle der Bakterien bei der Kommunikation zwischen Darm und Gehirn hervor und lassen vermuten, dass bestimmte probiotische Organismen sich als nützliche Helfer bei der Behandlung von Stress bedingten psychischen Störungen erweisen könnten.

Quelle: http://www.ucc.ie/en/news/fullstory-133247-en.html

(SOM)

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