Bernsteinfund konservierte Federn aus der Kreidezeit

Eine Feder aus der späten Kreidezeit, eingeschlossen in Bernstein (University of Alberta)
Eine Feder aus der späten Kreidezeit, eingeschlossen in Bernstein (University of Alberta)

Normalerweise werden Geheimnisse aus dem Dinosaurierzeitalter durch versteinerte Knochen enthüllt, doch ein Wissenschaftlerteam der University of Alberta hat jetzt eine Schatzkiste voll mit Federn aus der Kreidezeit entdeckt, die in Baumharz eingeschlossen sind.

Das Harz hat sich vor etwa 80 Millionen Jahren in haltbaren Bernstein verwandelt und dabei sowohl Protofedern eingeschlossen, die möglicherweise von nicht-vogelartigen Dinosauriern stammen, also auch Gefieder, das dem heutiger Vögel stark ähnelt, darunter auch solchen, die unter Wasser schwimmen können.

Der Doktorand für Paläontologie an der University of Alberta, Ryan McKellar, entdeckte in einer Sammlung des Royal Tyrell Museum und der Privatsammlung der Familie Leuck aus Medicine Hat eine Vielzahl von Federn, die in Bernstein eingeschlossen sind.

„Viele der einzelnen Federn wurden vermutlich von Wind auf die klebrige Oberfläche des Harzes geweht und dann von nachfolgendem Harz eingeschlossen“, so McKellar.

Die elf vom Wissenschaftlerteam der University of Alberta untersuchten Proben stammen alle aus der Gegend um Grassy Lake im südlichen Alberta. Die Forschungsexemplare werden als größter Federnfund in Bernstein aus der späten Kreidezeit bezeichnet.

„Der Bernstein konservierte mikroskopisch kleine Einzelheiten der Federn und sogar deren Pigmente oder Farben“, meinte McKellar. „Ich würde sagen, die Federn haben einen typischen Farbbereich zwischen Braun und Schwarz.“

Während der späten Kreidezeit war das südliche Alberta eine warme Küstenregion. „Die Bäume, von denen das Harz stammte, waren vermutlich mit den heutigen Mammutbaum-Wäldern der pazifischen Nordwestküste vergleichbar“, meinte McKellar.
Zwar wurden keine Dinosaurier- oder vogelähnliche Fossilien in direktem Zusammenhang mit den in Bernstein eingeschlossenen Federn gefunden, doch McKellar sagt, dass Vergleiche zwischen den Bernsteinfedern und Federfossilien aus Steinen nahelegen, dass einige der Exemplare aus Grassy Lake von Dinosauriern stammen. Die Beweise für nicht-vogelähnliche Dinosaurier deuten auf kleine Theropoden als Quelle für die Federn hin.

McKellar ist der Meinung, dass einige Exemplare der Federn Wasser aufnehmen können, was einen Vogel effektiver tauchen lässt und dass diese stark denen moderner Vögel wie den Lappentauchern ähneln, die unter Wasser schwimmen können.

„Die Konservierung mikroskopischer Details und Pigmentierung hat einen einzigartigen Schnappschuss auf Federn und ihren Gebrauch in den Wäldern von Alberta der späten Kreidezeit geliefert“, so McKellar.

Die wissenschaftliche Untersuchung der University of Alberta wurde am 15. September im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht.

Quelle: http://www.news.ualberta.ca/article.aspx?id=7F2465DE563B40C9882377C4C08E0F52

(THK)

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