Neue Erkenntnisse über das Massenaussterben am Ende des Perm

Prof. Charles Henderson (Mitte) sammelt Proben aus einer Sedimentschicht in Shangsi / China. (Charles Henderson)
Prof. Charles Henderson (Mitte) sammelt Proben aus einer Sedimentschicht in Shangsi / China. (Charles Henderson)

Es ist gut bekannt, dass das schlimmste Massenaussterben auf der Erde vor etwa 250 Millionen Jahren stattfand. Weniger gut bekannt ist die genaue Zeit, wann das Aussterben auftrat. Ein Forschungsteam aus Nordamerika und China hat am 17.11.2011 eine Studie im Magazin Science veröffentlicht, welche explizit die Zeit und die Rate des Aussterbens liefert.

„Dies ist die erste Studie, welche die Raten solch eines massiven Artentodes liefert“, sagt Dr. Charles Henderson, Professor am Department of Geoscience an der University of Calgary und Co-Autor der Studie „Calibrating the end-Permian mass extinction“. „Unsere Informationen grenzen die Möglichkeiten dessen ein, was das Massenaussterben ausgelöst hat und jeder potenzielle Auslösungsmechanismus muss mit dieser Zeit übereinstimmen.“

Rund 95 Prozent des marinen Lebens und 70 Prozent des landbewohnenden Lebens starben während dem Ende des Perms aus – eine Zeit, als die Kontinente eine Landmasse namens Pangäa bildeten. Die Umgebung reichte von Wüsten bis zu reichhaltigen Wäldern. Vierbeinige Wirbeltiere entwickelten sich und unter ihnen waren primitive Amphibien, Reptilien und eine Gruppe die eines Tages Säugetiere umfassen würde.

Durch die Analyse von gut erhaltenen Sedimenten von Südchina bis Tibet mit zahlreichen verschiedenen Altersbestimmungsmethoden bestimmten die Wissenschaftler, dass der Höhepunkt des Massenaussterbens vor 252,28 Millionen Jahren auftrat und weniger als 200.000 Jahre anhielt, wobei der Großteil des Aussterbens etwa 20.000 Jahre dauerte.

„Diese Daten sind wichtig, weil sie uns erlauben werden, die stattgefundenen physikalischen und biologischen Veränderungen zu verstehen“, sagt Henderson. „Wir diskutieren nicht den modernen Klimawandel aber die globale Erwärmung ist heute offensichtlich eine Bedrohung für die biologische Vielfalt. Die geologischen Aufzeichnungen sagen uns, dass ‚Veränderung‘ die ganze Zeit passiert und von diesem schweren Massenaussterben hat sich das Leben erholt.“ Es gibt derzeit Debatten darüber, ob der Artentod von marinem und terrestrischen Leben übereinstimmte und genauso über die Tötungsmechanismen, welche globale Erwärmung, Hyperkapnie (ein Zustand, bei dem zuviel CO2 im Blutkreislauf vorhanden ist), kontinentale Trockenheit und schwere Großflächenbrände eingeschlossen haben könnten. Die Schlussfolgerung dieser Studie besagt, dass das Aussterben der meisten marinen und terrestrischen Lebensformen zur selben Zeit stattfand. Und der Auslöser war den Forschern zufolge die massive Freisetzung von CO2 aus vulkanisch aktiven Regionen im heutigen Norden Russlands, den Sibirischen Trapps.

Hendersons Forschungsarbeit über Conodonten wurde mit anderen Daten kombiniert, um die Ergebnisse der Studie abzuleiten. Conodonten sind ausgestorbene, aal-artige Weichtiere mit zahlreichen kleinen Zähnen, die entscheidende Informationen über Kohlenwasserstoff-Ablagerungen und globale Massenaussterben liefern.

Quelle: http://ucalgary.ca/news/nov2011/extinction

(THK)

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