Mars-Kamera der ASU feiert ein Jahrzehnt voller Entdeckungen

Dies war das erste wissenschaftliche Bild von THEMIS, aufgenommen am 19. Februar 2002. Zu sehen ist ein Teil von Acheron Fossae nördlich des Riesenvulkans Olympus Mons. (NASA / JPL-Caltech / Cornell / Arizona State University)
Dies war das erste wissenschaftliche Bild von THEMIS, aufgenommen am 19. Februar 2002. Zu sehen ist ein Teil von Acheron Fossae nördlich des Riesenvulkans Olympus Mons. (NASA / JPL-Caltech / Cornell / Arizona State University)

Vor zehn Jahren, am 19. Februar 2002, begann das Thermal Emission Imaging System (THEMIS), eine Multiband-Kamera an Bord des NASA-Orbiters Mars Odyssey, mit der wissenschaftlichen Erforschung des roten Planeten. Seitdem hat die Kamera den Mars fast 45.000 Mal umrundet und mehr als eine halbe Million Bilder in infraroten und sichtbaren Wellenlängen gemacht.

„THEMIS hat sich als Arbeitstier erwiesen“, sagt Philip Christensen, der Entwickler und leitende Wissenschaftler der Kamera. Christensen ist Professor an der School of Earth and Space Exploration, die Teil des College of Liberal Arts and Sciences der Arizona State University (ASU) ist. „Es erfreut mich besonders, den Umfang der Entdeckungen zu sehen, welche unter Verwendung dieses Instruments gemacht wurden.“

Die Highlights der wissenschaftlichen Ergebnisse von THEMIS während der vergangenen zehn Jahre umfassen:

  • die Bestätigung, dass Hämatit in der Region Meridani Planum weit verbreitet ist, was die NASA dazu bewog, einen der Mars Exploration Rover dort hinzuschicken
  • die Entdeckung von CO2-Gasjets auf dem südpolaren Eisschild im Frühling
  • die Entdeckungvon Salzablagerungen auf dem gesamten Planeten
  • die Anfertigung der bis dato besten globalen Marskarte
  • die Identifizierung sicherer Landestellen für die NASA-Raumsonde Mars Phoenix durch Auffindung der Orte mit den wenigsten gefährlichen Felsen
  • die Beobachtung der Staubaktivität in der Marsatmosphäre
  • die Entdeckung, dass ein großer Einschlagkrater namens Aram Chaos einst einen See enthielt
  • die Entdeckung, dass der Mars mehr wassergestaltete Kanäle aufweist, als bislang angenommen
  • die Entdeckung von Dazit auf dem Mars, eine weiter entwickelte Form von vulkanischer Lava, die auf dem roten Planeten zuvor nicht bekannt war

THEMIS kombiniert ein visuelles Bildgebungssystem mit fünf Wellenlängen und ein infrarotes Bildgebungssystem mit neun Wellenlängen. Durch den Vergleich von Tag-Infrarotbildern und Nacht-Infrarotbildern einer gegebenen Region können Wissenschaftler viele physikalische Eigenschaften der Felsen und Böden auf der Oberfläche bestimmen.

Mars Odyssey besitzt eine zweistündigen Orbit, der fast „sonnensynchron“ ist, was bedeutet, dass der Orbiter jeden Tag ungefähr zur gleichen lokalen Zeit die gleiche Region des Mars überfliegt. Im September 2008 wurde seine Umlaufbahn in Richtung einer früheren Tageszeit verschoben, was die mineralogischen Erkennungsfähigkeiten von THEMIS verbesserte.

Christensen sagt: „Sowohl die Odyssey als auch THEMIS sind in einem ausgezeichneten Gesundheitszustand und wir freuen uns auf weitere Jahre mit wissenschaftlichen Entdeckungen.“

Diese Aufnahme machte THEMIS an seinem 10. Jahrestag. Sie zeigt ein Gebiet in Nepenthes Mensae, eine Region in der die Hochländer des Mars in die Tiefebenen übergehen. (NASA / JPL-Caltech / Cornell / Arizona State University)
Diese Aufnahme machte THEMIS an seinem 10. Jahrestag. Sie zeigt ein Gebiet in Nepenthes Mensae, eine Region in der die Hochländer des Mars in die Tiefebenen übergehen. (NASA / JPL-Caltech / Cornell / Arizona State University)

Die NASA startete die Raumsonde Mars Odessey am 7. April 2001 und sie erreichte den Mars am 24. Oktober 2001. Bei ihrer Ankunft verbrachte die Raumsonde mehrere Monate mit einem Verfahren namens Aerobreaking (Atmosphärenbremsung; Anm. d. Red.), bei dem sie in die Marsatmosphäre eintauchte, um seine Umlaufbahn anzupassen. Im Februar 2002 begannen die wissenschaftlichen Operationen.

Das Projekt Mars Odyssey wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL), einer Abteilung des California Institute of Technology (Caltech), für das Science Mission Directorate der NASA in Washington geleitet. Lockheed Martin Space Systems in Denver konstruierte die Raumsonde und das JPL und Lockheed Martin arbeiten zusammen an deren Betrieb.

Quelle: https://asunews.asu.edu/20120229_mars_camera

(THK)

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