Das vom SLAC National Accelerator Laboratory für das Fermi Gamma-ray Space Telescope konstruierte Large Area Telescope (LAT) sammelt Informationen über hochenergetische Gamma-strahlen von zahlreichen Quellen am Himmel. Darunter sind kleine, schwer fassbare Objekte – Pulsare genannt -, die hunderte Male pro Sekunde rotieren. Ihr Name leitet sich aus den Strahlen ab, die ihre Magnetfelder als Folge ihrer Rotation erzeugen und die wie das pulsierende Licht eines Leuchtturms aussehen, wenn sie zufällig durch unser Blickfeld streichen.
Pulsare sind für Wissenschaftler sehr interessant, weil sie ein spezieller Typ der Neutronensterne sind. Sie sind klein (etwa 16 Kilometer Durchmesser) und dicht (ein Teelöffel wiegt rund eine Milliarde Tonnen) und zeigen immense gravitative und magnetische Kräfte, die auf der Erde nicht vorkommen.
Das LAT hat die Gammastrahlen-Signaturen von mehr als 100 Pulsaren beobachtet und revolutioniert die Untersuchung dieser auffälligen Objekte im Gammastrahlenbereich, der energiereichsten Form von Licht.
Ein Team unter der Leitung des Postdoktoranden Matthew Kerr vom Kavli Institute for Particle Astrophysics and Cosmology (KIPAC) und des Radioastronomen Fernando Camilo von der Columbia University berichtet über die Verwendung neuer Techniken für die Jagd nach Pulsaren. Sie und ihre Kollegen haben eine Möglichkeit gefunden, um nach wahrscheinlichen Pulsar-Kandidaten zu suchen, indem sie Beobachtungen des LAT und des Parkes-Radioteleskops in Australien miteinander kombinierten. Dieser Ansatz kombiniert die Reichweite eines Weltraumteleskops (dem LAT) mit der Tiefenempfindlichkeit eines Radioteleskops, das bei Gebrauch jeweils nur einen kleinen Teil des Himmels beobachten kann.
Die Entdeckung von bislang mindestens fünf schnell rotierenden „Millisekunden“-Pulsaren, darunter einem wirklich faszinierenden Objekt, zeigt, dass die Technik erfolgreich ist und wahrscheinlich viele weitere Pulsare in unserer Galaxie entdecken wird. Ein besonders interessantes Objekt, das mit dieser Methode entdeckt wurde, scheint eine bisher unbekannte Wellenform aufzuweisen – eine Gammastrahlenspitze vor und nach jeder Radiospitze. Das ist ein Effekt, den das Team nicht unter Verwendung der Standardmodelle zur Geometrie von Pulsaren erklären konnte. Das deutet darauf hin, dass der Radioteil des Strahls in zwei unterschiedlichen Orten auf der Oberfläche des Objekts seinen Ursprung haben könnte. Diese Variation erhöht den Reiz und das Mysterium dieser faszinierenden astrophysikalischen Phänomene.
Diese Arbeit wird zum Teil in einer Abhandlung im Astrophysical Journal beschrieben und basiert teilweise auf einem KIPAC-Leckerbissen von Jack Singal.
Quelle: https://news.slac.stanford.edu/features/new-way-discover-pulsars
(THK)
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