Astro-Bild der Woche: Spitzers Blick auf den Helixnebel

Der Helixnebel, aufgenommen vom Weltraumteleskop Spitzer. (NASA / JPL-Caltech / Univ.of Ariz.)
Der Helixnebel, aufgenommen vom Weltraumteleskop Spitzer. (NASA / JPL-Caltech / Univ.of Ariz.)

Das Weltraumteleskop Spitzer ist bekannt für seine großartigen Infrarotaufnahmen von planetarischen Nebeln, Sternentstehungsregionen und Galaxien. Der Helixnebel mit der wissenschaftlichen Bezeichnung NGC 7293 gehört zu den Erstgenannten und repräsentiert damit die Überreste eines Sterns, der unserer Sonne recht ähnlich war, was Größe und Masse betrifft.

Der Helixnebel befindet sich schätzungsweise 700 Lichtjahre entfernt im Sternbild Aquarius (Wassermann) und wird aufgrund seines Erscheinungsbildes oft auch das „Auge Gottes“ genannt. Wie bei allen planetarischen Nebeln handelt es sich auch bei dem Helixnebel um die äußeren Gashüllen eines ehemals sonnenähnlichen, vergleichsweise massearmen Sterns, die er am Ende seines Lebens in den Weltraum abgestoßen hat. Diese Gashüllen sind auf dem Bild in blau-grünen Farbtönen erkennbar. Die rot leuchtende Region (die „Pupille“ des Auges) zeigt die allerletzten Gasschichten, die der Stern abgestoßen hat. Der Stern selbst ist in der hochaufgelösten Version der Aufnahme als winziger weißer Punkt im Zentrum zu sehen. Genauer gesagt ist es der heiße, dichte Kern des Vorläufersterns, ein so genannter Weißer Zwerg.

Mit gegebener Entfernung und durch Messung seiner Expansionsgeschwindigkeit ließ sich der ungefähre Durchmesser des Helixnebels auf knapp sechs Lichtjahre berechnen. Der große Durchmesser und seine Nähe zur Erde erlauben es den Astronomen, die Struktur des Nebels in vielen Einzelheiten zu untersuchen, was bei weniger ausgedehnten und weiter entfernten planetarischen Nebeln gar nicht oder nur sehr schwer möglich ist. So konnte man beispielsweise einzelne Gasknoten untersuchen, die sich in den inneren Randbereichen des Nebels befinden.

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Video-Link: https://youtu.be/6bDjX_zELrI

Video mit allgemeinen Informationen über planetarische Nebel und einer 3D-Ansicht des Helixnebels. (NASA / Hubble)

Die Besonderheit des Helixnebels ist eine Art kosmischer Staubsturm: Beobachtungen mit mehreren Weltraumteleskopen sprechen dafür, dass große Mengen Staub die letzten Atemzüge des Sterns überstanden haben und den Weißen Zwerg in Form einer Scheibe umkreisen. Die Scheibe selbst ist zu klein, um von Spitzer direkt aufgelöst zu werden, aber seine Instrumente sind empfindlich genug, um die von der Scheibe emittierte Infrarotstrahlung registrieren zu können. Auf dem Bild ist dies als die kleine, leuchtend rote, sphärische Struktur im Zentrum des Nebels zu erkennen.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/jpeg/PIA09178.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Der Geisterkopf-Nebel
Bild 2: Schockwelle um einen jungen Stern im Orionnebel
Bild 3: Astro-Bild der Woche: Der „Rotten Egg Nebula“ OH 231.8+4.2

(THK)

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