Astro-Bild der Woche: Ein kleiner Ausschnitt des Hubble Ultra Deep Field

Ein kleiner Ausschnitt des Hubble Ultra Deep Field. Man erkennt zahlreiche Galaxien unterschiedlichster Formen und Ausrichtungen. (NASA, ESA, and S. Beckwith (STScI) and the HUDF Team)
Ein kleiner Ausschnitt des Hubble Ultra Deep Field. Man erkennt zahlreiche Galaxien unterschiedlichster Formen und Ausrichtungen. (NASA, ESA, and S. Beckwith (STScI) and the HUDF Team)

Das Weltraumteleskop Hubble wird nicht nur benutzt, um spezifische Objekte am Himmel – Planeten, Nebel, Galaxien – zu untersuchen, sondern es dient auch anderen Projekten. Dazu zählen sogenannte Deep-Field- und Ultra-Deep-Field-Beobachtungen. Die nebenstehende Aufnahme zeigt einen kleinen Ausschnitt des Hubble Ultra Deep Field. Sie wurde aus Daten erstellt, die das Teleskop mit Hilfe seiner Advanced Camera for Surveys (ACS) und des Near Infrared Camera and Multi-Object Spectrometer (NICMOS) zwischen September 2003 und Januar 2004 gesammelt hat.

Deep-Field-Aufnahmen und die noch besseren Ultra-Deep-Field- und Extreme-Deep-Field-Beobachtungen stellen die tiefsten Blicke ins Universum dar, die bisher im Bereich des sichtbaren Lichtspektrums gemacht wurden. Die Größe des beobachteten Gebietes beträgt bei dem Ultra Deep Field lediglich ein Zehntel des scheinbaren Vollmonddurchmessers, es ist ungefähr so, als würde man durch einen 2,5 Meter langen Strohhalm gucken. Trotzdem enthält das Ultra Deep Field in diesem kleinen Raumsegment mehr als 10.000 Galaxien unterschiedlichster Typen.

Beobachtungen dieser Art sind äußerst wertvoll, weil sie die gängigen theoretischen Modelle von der Entwicklung des Universums ergänzen, bestätigen oder auch widerlegen können. Das Hubble Ultra Deep Field zeigt tausende Galaxien in mittleren und sehr weiten Entfernungen. Durch die genaue Untersuchung ihrer Formen und Entwicklungsstadien lässt sich auch die Entwicklung des Universums nachzeichnen. So hat man zum Beispiel herausgefunden, dass die Anzahl der irregulären Galaxien mit zunehmender Entfernung steigt. Die durchschnittlichen Größen und Massen der Galaxien nehmen dagegen ab, was völlig logisch ist, weil wir mit zunehmender Entfernung immer tiefer in die Vergangenheit blicken. In der Frühzeit des Universum hatten die Galaxien noch nicht genug Zeit, um Masse anzusammeln und ihre charakteristischen Formen auszubilden.

Das komplette Hubble Ultra Deep Field sieht so aus:

Das Hubble Ultra Deep Field. (NASA, ESA, S. Beckwith (STScI) and the HUDF Team)
Das Hubble Ultra Deep Field. (NASA, ESA, S. Beckwith (STScI) and the HUDF Team)

Es kann unter folgendem Link in voller Auflösung angesehen werden (jpg-Datei, 60MB):
http://imgsrc.hubblesite.org/hu/db/images/hs-2004-07-a-full_jpg.jpg

Das Astro-Bild der Woche ist ein kleiner Ausschnitt des Hubble Ultra Deep Field, der sich etwas links von der Mitte im unteren Drittel des Bildes befindet – die drei markanten Galaxien und Lichtquellen lassen sich im unteren Bildausschnitt der kompletten Aufnahme recht einfach wiederfinden.

Eine größere Version der Astro-Bild-Aufnahme gibt es unter:
http://www.spacetelescope.org/static/archives/images/large/heic0406h.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Röntgenstrahlung aus der Umgebung eines Schwarzen Lochs
Bild 2: Ein möglicher Brauner Zwerg im Orbit um einen massearmen Stern
Bild 3: Junge Sternhaufen in der Antennen-Galaxie

(THK)

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