Dieses Kompositbild zeigt die Superblase DEM L50 (auch bekannt als N186), etwa 160.000 Lichtjahre von der Erde entfernt in der Großen Magellanschen Wolke. Superblasen werden in Regionen beobachtet, wo sich in den letzten paar Millionen Jahren massereiche Sterne gebildet haben. Die massereichen Sterne produzieren intensive Strahlung und stoßen Materie mit hohen Geschwindigkeiten ab – sie rasen durch ihre eigene Entwicklung und explodieren als Supernovae. Die Winde und Supernova-Schockwellen gestalten riesige Hohlräume in dem umgebenden Gas, die man als Superblasen bezeichnet.
Röntgendaten des Chandra X-ray Observatory der NASA sind pink gekennzeichnet und optische Daten des Magellanic Cloud Emission Line Survey (MCELS) werden in rot, grün und blau dargestellt. Die MCELS-Daten wurden mit dem 0,9-Meter Curtis Schmidt Teleskop der University of Michigan am Cerro Tololo Inter-American Observatory (CTIO) gesammelt. Die Gestalt der Superblase DEM L50 ist annähernd elliptisch, wobei sich ein Supernova-Überrest namens SNR N186 auf ihrem nördlichen Rand befindet.
Wie eine andere Superblase in der Großen Magellanschen Wolke, N44 (astropage.eu berichtete), gibt DEM L50 etwa 20 Mal mehr Röntgenstrahlung ab, als nach Standardmodellen für die Entwicklung von Superblasen erwartet wird. Eine im Jahr 2011 veröffentlichte Chandra-Studie zeigte, dass es dort zwei zusätzliche Quellen für die hellen Röntgenemissionen gibt: Supernova-Schockwellen, die auf die Wände der Hohlräume treffen und heiße Materie, die aus den Wänden der Hohlräume verdampft.
Video-Link: https://youtu.be/4km9d1insrk
Weitere Informationen über die Superblase DEM L50 (NASA / CXC / A. Hobart)
Die Chandra-Studie über DEM L50 wurde von Anne Jaskot von der University of Michigan in Ann Arbor geleitet. Die Co-Autoren waren Dave Strickland von der Johns Hopkins University in Baltimore (Maryland), Sally Oey von der University of Michigan, You-Hua Chu von der University of Illinois und Guillermo Garcia-Segura vom Instituto de Astronomia-UNAM in Ensenada (Mexiko).
Das Marshall Space Flight Center in Huntsville (Alabama) betreibt das Chandra-Programm für das Science Mission Directorate in Washington. Das Smithsonian Astrophysical Observatory kontrolliert Chandras Wissenschafts- und Flugoperationen von Cambridge (Massachusetts) aus.
Quelle: http://chandra.harvard.edu/photo/2013/deml50/
(THK)
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