Antikes Pigment „Ägyptisch Blau“ zeigt Wege zu neuen Telekommunikationstechnologien und Sicherheitstinte auf

Das berühmte Fresko "Garten des Westens" aus dem Grab des Wesirs Nebamun in Theben. (Wikipedia / User: Yann / gemeinfrei)
Das berühmte Fresko "Garten des Westens" aus dem Grab des Wesirs Nebamun in Theben. (Wikipedia / User: Yann / gemeinfrei)

Ein leuchtend blaues Pigment, das vor 5.000 Jahren verwendet wurde, gibt heutigen Wissenschaftlern Anhaltspunkte für die Entwicklung neuer Nanomaterialien zur Verwendung in modernsten medizinischen Bildgebungsverfahren, Fernbedienungen für Fernseher, Sicherheitstinte und anderen Technologien. Dies ist die Schlussfolgerung eines Artikels über das Pigment „Ägyptisch Blau“ im Journal of the American Chemical Society.

Tina T. Salguero und ihre Kollegen zeigen auf, dass Ägyptisch Blau, welches als das älteste künstliche Pigment der Menschheit angesehen wird, bei Malereien in Gräbern, auf Statuen und anderen Objekten im antiken Mittelmeerraum verwendet wurde. Überreste davon wurden zum Beispiel auf der Statue der Botengöttin Iris am Parthenon und in dem berühmten Fresko „Garten des Westens“ (engl.: Pond in a Garden) aus dem Grabmal des Wesirs Nebamun in Theben gefunden.

Sie beschreiben ihre Überraschung über die Entdeckung, dass das Calcium-Kupfer-Silikat [Anm. d. Red.: Cuprorivait] im Ägyptisch Blau in Nanoschichten auseinanderbricht, die so dünn sind, dass erst Tausende davon die Dicke eines menschlichen Haares erreichen. Diese Schichten produzieren unsichtbare Infrarotstrahlung (IR) ähnlich den Strahlen, die zwischen Fernbedienungen und Fernsehern, Autotüren und anderen Telekommunikationsgeräten kommunizieren.

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Video-Link: https://youtu.be/OUJpQzd_2Sg

Videobeitrag über die Eigenschaften und Verwendung des Pigments Ägyptisch Blau. (© Trustees of the British Museum)

„Calcium-Kupfer-Silikat bereitet den Weg für eine neue Klasse von Nanomaterialien, die besonders interessant im Hinblick auf modernes Arbeiten mit nah-IR-basierenden biomedizinischen Bildgebungsverfahren, IR-Licht-emittierenden Geräten (besonders im Telekommunikationsbereich) und der Entwicklung von Sicherheitstinte sind“, so der Bericht. „Auf diese Weise können wir uns die Verwendung eines antiken Materials durch moderne techno-chemische Mittel wieder vorstellen.“

Die Autoren erhalten finanzielle Unterstützung von der University of Georgia.

Quelle: http://portal.acs.org/portal/acs/corg/content?_nfpb=true&_pageLabel=PP_ARTICLEMAIN&node_id=223&content_id=CNBP_032200&use_sec=true&sec_url_var=region1&__uuid=e9844194-f9b6-4f78-aa8d-112befc36844

(SOM)

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