Dieses lebendige Bild zweier interagierender Galaxien mit der Bezeichnung Arp 142 stammt vom Hubble Space Telescope der NASA / ESA. Wenn sich zwei Galaxien zu nahe kommen, beginnen sie miteinander zu interagieren, was spektakuläre Formveränderungen bei beiden Objekten hervorruft. In manchen Fällen können sie miteinander verschmelzen, aber in anderen werden sie auseinandergerissen.
Unterhalb der Bildmitte ist die blaue, verzerrte Gestalt der Galaxie NGC 2936 zu sehen, eine der beiden Galaxien, die Arp 142 im Sternbild Hydra (Wasserschlange) bilden. Von Amateur-Astronomen mit dem Spitznamen „Pinguin“ versehen, war die Galaxie NGC 2936 eine gewöhnliche Spiralgalaxie, bevor sie durch die Gravitation ihres kosmischen Begleiters auseinandergerissen wurde.
Die Überreste ihrer Spiralstruktur sind noch immer sichtbar. Die frühere zentrale Ausbuchtung der Galaxie („Bulge“ genannt) bildet jetzt das „Auge“ des Pinguins – dort kann man noch sehen, wo sich einst die Spiralarme der Galaxie befanden. Die unterbrochenen Arme markieren jetzt den „Körper“ des kosmischen Vogels als helle rote und blaue Streifen. Diese Streifen erstrecken sich nach unten in Richtung der elliptischen Galaxie NGC 2937 (der nahen Begleitgalaxie von NGC 2936), hier erkennbar als hellweißes Oval. Das Paar ähnelt in verblüffender Weise einem Pinguin, der sein Ei beschützt. Diese Auswirkungen der gravitativen Interaktion zwischen Galaxien können vernichtend sein. Das Paar Arp 142 befindet sich nahe genug beieinander, um heftig miteinander zu interagieren, Materie auszutauschen und Chaos anzurichten.
Im oberen Teil des Bildes sind zwei helle Sterne zu sehen, die im Vordergrund vor Arp 142 liegen. Einer von ihnen wird von einem Schweif aus blau funkelndem Material umgeben, der in Wirklichkeit eine andere Galaxie darstellt. Man nimmt an, dass diese Galaxie zu weit entfernt ist, um eine Rolle bei der Interaktion zu spielen, dasselbe gilt auch für die Galaxien in der Nähe des „Körpers“ von NGC 2936. Im Hintergrund erkennt man die blauen und roten länglichen Formen zahlreicher weiterer Galaxien, die in großen Entfernungen von uns liegen, aber alle von Hubbles scharfem Blick beobachtet werden können.
Video-Link: https://youtu.be/Cxw-g4DvFhQ
HubbleCast 67: Of Galaxies and Penguins – weitere Erklärungen und Beschreibungen zu Arp 142. (ESA / Hubble)
Dieses Galaxienpaar wurde nach dem amerikanischen Astronom Halton Arp benannt, dem Ersteller des Atlas of Peculiar Galaxies („Atlas der besonderen Galaxien“). Dabei handelt es sich um einen Katalog mit seltsam geformten Galaxien, der im Jahr 1966 veröffentlicht wurde. Arp erstellte den Katalog, um zu verstehen, wie sich die Galaxien entwickelten und ihre Gestalt mit der Zeit veränderten – etwas, das seinem Gefühl nach nur unzureichend verstanden war. Er wählte seine Ziele auf Basis ihrer eigenartigen Erscheinungsbilder, aber später erkannten die Astronomen, dass viele Objekte in Arps Katalog tatsächlich interagierende und verschmelzende Galaxien sind.
Dieses Bild ist eine Kombination aus sichtbarem und infrarotem Licht, erstellt aus Daten, die von der Wide Field Planetary Camera 3 (WFC3) an Bord des Hubble Space Telescope gesammelt wurden.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://spacetelescope.org/static/archives/images/large/heic1311a.jpg
Quelle: http://spacetelescope.org/news/heic1311/
(THK)
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