NASA startet IRIS-Satelliten zur Beobachtung der Sonnenatmosphäre

Die Pegasus-XL-Rakete bringt den IRIS-Satelliten in seine Umlaufbahn. (Image: NASA TV)
Die Pegasus-XL-Rakete bringt den IRIS-Satelliten in seine Umlaufbahn. (Image: NASA TV)

Die Rakete mit dem NASA-Satelliten IRIS (Interface Region Imaging Spectrograph) startete am Mittwoch um 19:27 Uhr Ortszeit von Bord eines Flugzeugs, das zuvor von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien abgehoben war. Die Mission zur Erforschung der Sonnenatmosphäre wurde von einer Pegasus-XL-Rakete des Unternehmens Orbital Sciences Corporation in die Umlaufbahn gebracht. „Wir sind aufgeregt, IRIS in die Reihe der NASA-Missionen zur Erforschung der Sonne hinzuzufügen“, sagte John Grunsfeld, Associate Administator des Science Mission Directorate in Washington. „IRIS wird Wissenschaftlern helfen, die rätselhafte und energiereiche Region zwischen der Oberfläche und der Korona der Sonne zu verstehen.“

IRIS ist eine Explorer-Mission der NASA, um zu beobachten, wie sich solare Materie bewegt, Energie aufnimmt und sich aufheizt, während sie eine wenig verstandene Region in der unteren Sonnenatmosphäre durchquert. Diese Verbindungsregion zwischen der Photosphäre und der Korona versorgt ihre dynamische, Millionen Grad heiße Atmosphäre und treibt den Sonnenwind an. In der Verbindungsregion wird auch der Großteil des solaren Ultraviolettlichts erzeugt. Diese Emissionen haben Einfluss auf die erdnahe Weltraumumgebung und das Erdklima.

Die Pegasus-XL-Rakete mit IRIS wurde von einem Orbital L-1011 Flugzeug in einer Höhe von 39.000 Fuß (ca. 11.900 Meter) über dem Pazifik vor der Küste Zentralkaliforniens ausgeklinkt, etwa 160 Kilometer nordwestlich von Vandenberg. Die Rakete brachte IRIS in eine sonnensynchrone, polare Umlaufbahn, die dem Satelliten während seiner zweijährigen Mission eine fast ununterbrochene Sonnenbeobachtung ermöglichen wird.

Die L-1011 hob um 18:30 Uhr Ortszeit von Vandenberg ab und flog zum Ausklinkpunkt über dem Pazifik, wo das Flugzeug die unter seinem Bauch befestigte Pegasus-XL-Rakete freiließ. Fünf Sekunden später zündete die erste Stufe, um IRIS in den Weltraum zu bringen. IRIS trennte sich um 19:40 Uhr Ortszeit erfolgreich von der Rakete. Um 20:05 Uhr bestätigte das IRIS-Team, dass der Satellit erfolgreich seine Sonnensegel entfaltet hatte, Energie besitzt und die Sonne erfasst hat, was dafür spricht, dass alle Systeme erwartungsgemäß funktionieren.

„Glückwünsche an das gesamte Team für die erfolgreiche Entwicklung und Stationierung der IRIS-Mission“, sagte der IRIS-Projektmanager Gary Kushner vom Lockheed Martin Solar and Atmospheric Laboratory in Palo Alto (Kalifornien). „Jetzt da IRIS in der Umlaufbahn ist, können wir unsere 30-tägigen technischen Überprüfungen beginnen, gefolgt von einer 30-tägigen wissenschaftlichen Überprüfungs- und Kalibrierungsperiode.“ Während dieser Phase wird das Team die Bildqualität prüfen und Kalibrierungen und andere Tests durchführen, um eine erfolgreiche Mission zu gewährleisten.

Das Explorer-Programm der NASA am Goddard Space Flight Center in Greenbelt (Maryland) übernimmt die Gesamtleitung der IRIS-Mission. Die leitende Forschungseinrichtung ist das Lockheed Martin Space Systems Advanced Technology Center. Das Ames Research Center der NASA wird Befehle vom Boden senden, Flugoperationen durchführen sowie wissenschaftliche Daten und Telemetrie des Satelliten empfangen.

Das Smithsonian Astrophysical Observatory entwickelte das IRIS-Teleskop. Das Norwegian Space Centre und das Near Earth Network der NASA stellen die Bodenstationen mit Antennen in Svalbard (Norwegen), Fairbanks (Alaska), McMurdo (Antarktis) und Wallops Island (Virginia) zur Verfügung. Das Launch Services Program der NASA am Kennedy Space Center in Florida war verantwortlich für den Startablauf, darunter die Leitung des Starts und des Countdowns. Das Unternehmen Orbital Science Corporation stellte die L-1011 und die Pegasus-XL-Rakete bereit.

Quelle: http://www.nasa.gov/press/2013/june/nasa-launches-satellite-to-study-how-suns-atmosphere-is-energized/

(THK)

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