Kurzmeldung: LRO fotografiert die Landestellen von Surveyor 3 und Apollo 12 auf dem Mond

Der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) hat diese Aufnahme eines Gebiets im Oceanus Procellarum gemacht. Die Landestellen von Surveyor 3 und das Landemodul Intrepid der Apollo-12-Mission sind markiert. (NASA / Goddard / Arizona State University)
Der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) hat diese Aufnahme eines Gebiets im Oceanus Procellarum gemacht. Die Landestellen von Surveyor 3 und das Landemodul Intrepid der Apollo-12-Mission sind markiert. (NASA / Goddard / Arizona State University)

Das Lunar Orbiter Programm wurde ähnlich wie der Lunar Reconnaissance Orbiter hauptsächlich dafür entwickelt, um Bilder aufzunehmen, die den Forschern und Ingenieuren erlaubten, die Mondoberfläche zu charakterisieren und sichere und verbindliche Landestellen für zukünftige Missionen zu finden.

Zwischen 1966 und 1967 wurden fünf unbemannte Lunar Orbiter zum Mond geschickt. Gemeinsam fotografierten sie den Großteil der Mondoberfläche mit einer Auflösung von 60 bis 600 Metern pro Pixel, wobei die Auflösung auf einigen Bildern des Lunar Orbiter 5 bis zu einen Meter pro Pixel betrug. Im Jahr 1967 startete die NASA den Lunar Orbiter 3 mit dem Hauptziel, sichere Landestellen für die Surveyor- und Apollo-Missionen zu finden. Bald darauf besuchten sowohl eine Surveyor-Mission als auch eine Apollo-Mission ein Gebiet, das der Lunar Orbiter fotografiert hatte. Surveyor 3 landete am 20. April 1967 im Oceanus Procellarum („Ozean der Stürme“) in einem kleinen 200 Meter breiten Krater, der später den Namen „Surveyor“ erhielt.

Zweieinhalb Jahre danach, am 19. November 1969, demonstrierte Apollo 12 die Fähigkeit des Lunar-Moduls, eine Punktlandung zu machen, indem es am Rand des Surveyor-Kraters aufsetzte, etwa 155 Meter von dem deaktivierten Surveyor-Raumfahrzeug entfernt. Fast 45 Jahre später fotografierte die LRO Camera (LROC) dasselbe Gebiet des Oceanus Procellarum, das zuvor vom Lunar Orbiter 3 aufgenommen wurde. Das LROC-Bild zeigt allerdings ein paar neue Auffälligkeiten: Das Lunar Modul von Apollo 12 (Intrepid genannt), Surveyor 3 und die Spuren der Astronauten sind allesamt sichtbar. Am auffälligsten ist vielleicht, dass der Surveyor-Krater und das Gebiet um das Lunar Modul deutlich heller sind als auf dem Bild vom Lunar Orbiter 3.

Das Gebiet um den Surveyor-Krater, aufgenommen vom Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) (links) und vom Lunar Orbiter 3 (rechts). (NASA / Goddard / Arizona State University)
Das Gebiet um den Surveyor-Krater, aufgenommen vom Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) (links) und vom Lunar Orbiter 3 (rechts). (NASA / Goddard / Arizona State University)

Dieser Anstieg der Reflektivität resultierte aus den Auswirkungen der Raketenabgase, die während der Landung des Intrepid-Moduls die Mondoberfläche aufwirbelten. Direkt unter und neben dem Intrepid-Modul erscheint die Oberfläche dunkler, weil die Abgase die Oberfläche aufwirbelten und durcheinanderbrachten. Ein paar hundert Meter von dem Lander entfernt wurde die Oberfläche über hunderte Meter weit jedoch so verändert, dass sie eine höhere Reflektivität zeigt. Der Sinkflug von Apollo 12 erfuhr einen höheren Schub und damit auch größere Bodenerosionsraten als bei Apollo 11. Während des Abstiegs von Apollo 12 flog der Astronaut Pete Conrad das Intrepid-Modul um den Rand des Surveyor-Kraters, um zu der gewünschten sicheren Landestelle zu gelangen. Der Krater agierte dann wahrscheinlich als ein Mechanismus, der die Raketenabgase einfing, wodurch der gesamte Krater Aufwirbelungen erfuhr und jetzt heller erscheint.

Quelle: http://www.nasa.gov/content/lunar-reconnaissance-orbiter-looks-at-apollo-12-surveyor-3-landing-sites/

(THK)

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