Projekt Astro Pro-Am: Amateur- und Profiastronomen arbeiten zusammen

Die Galaxien M101, M81, M51 und Centaurus A, basierend auf Röntgendaten von Chandra, Infrarotdaten von Spitzer und optischen Daten von Amateurastronomen. (X-ray: NASA / CXC / SAO; Optical: Detlef Hartmann, Rolf Olsen (Centaurus A); Infrared: NASA / JPL-Caltech)
Die Galaxien M101, M81, M51 und Centaurus A, basierend auf Röntgendaten von Chandra, Infrarotdaten von Spitzer und optischen Daten von Amateurastronomen. (X-ray: NASA / CXC / SAO; Optical: Detlef Hartmann, Rolf Olsen (Centaurus A); Infrared: NASA / JPL-Caltech)

Lange bevor der Begriff „Bürgerwissenschaft“ entstand, hat das Gebiet der Astronomie von zahllosen Männern und Frauen profitiert, die den Himmel in ihrer Freizeit beobachten. Diese Amateurastronomen widmen Stunden der Erforschung des Universums mit einer Vielzahl von Teleskopen, die sie selbst kaufen, pflegen und verbessern. Einige dieser Amateurastronomen sind Astrofotografen und spezialisieren sich darauf, auf Bildern festzuhalten, was man durch ihre Teleskope sieht.

Was geschieht, wenn die Arbeit von Amateurastronomen und Astrofotografen mit den Daten von einigen der modernsten Weltraumteleskope kombiniert wird? Die Zusammenarbeit zwischen professionellen Astronomen und Amateurastronomen offenbart die Möglichkeiten und soll bei der Öffentlichkeit Interesse und Bewusstsein für die Fülle an Daten wecken, die in den verschiedenen Missionsarchiven der NASA frei zugänglich sind. Dieser Aufwand ist in diesem Monat besonders angemessen, weil der April der weltweite Astronomiemonat (Global Astronomy Month) ist, die weltweit größte Feierlichkeit zur Astronomie.

Die Aufnahmen dieses Galaxienquartetts repräsentieren eine Stichprobe aus Kompositbildern, die mit Röntgendaten des Chandra X-ray Observatory, Infrarotdaten des Spitzer Space Telescope und optischen Daten von Amateurastronomen erstellt wurden. Auf den Bildern sind die Röntgendaten von Chandra violett gekennzeichnet, die Infrarotdaten von Spitzer sind rot markiert und die optischen Daten werden in rot, grün und blau dargestellt. Die beiden Astrofotografen, die ihre Bilder für diese Kompositaufnahmen zur Verfügung stellten, Detlef Hartmann und Rolf Olsen, verwendeten ihre eigenen Teleskope mit 17,5 Zoll beziehungsweise zehn Zoll Öffnungsdurchmesser. Weitere Informationen darüber, wie die Bilder gemacht wurden, gibt es in diesem Chandra-Blogeintrag.

Beginnend oben links und im Uhrzeigersinn weitergehend, handelt es sich bei den Galaxien um M101 (die „Feuerrad“-Galaxie), M81, Centaurus A und M51 (die „Whirlpool“-Galaxie). M101 ist eine Spiralgalaxie wie unsere Milchstraßen-Galaxie, allerdings rund 70 Prozent größer. Sie liegt ungefähr 21 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. M81 ist eine etwa zwölf Millionen Lichtjahre entfernte Spiralgalaxie, die am Himmel relativ groß und hell erscheint, was sie zu einem beliebten Ziel für Amateur- und Profiastronomen macht. Centaurus A ist die fünfthellste Galaxie am Himmel – ein ideales Ziel für Amateurastronomen. Sie ist bekannt für das Staubband, das durch ihre Mitte verläuft, sowie für einen gigantischen Jet, der von dem supermassiven Schwarzen Loch in ihrem Zentrum wegströmt. M51 ist eine weitere Spiralgalaxie. Sie ist rund 30 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich in einem Verschmelzungsprozess mit einer kleineren Galaxie, die links oberhalb der Galaxie zu sehen ist.

Für viele Amateurastronomen und Astrofotografen ist es ein Hauptziel ihrer Bemühungen, die Wunder des Universums zu beobachten und zu teilen. Die langen Belichtungszeiten dieser Objekte könnten dabei helfen, Phänomene zu enthüllen, die auf den relativ kurz belichteten Schnappschüssen der großen Teleskope sonst möglicherweise übersehen werden. Die Großteleskope haben straffe Nutzungspläne und sind durch professionelle Astronomen oft überbucht. Deshalb könnten sich Projekte wie Astro Pro-Am als nützlich erweisen, nicht nur für die Erstellung spektakulärer Aufnahmen, sondern auch indem sie zu dem Wissen darüber beitragen, was auf jedem dieser kosmischen Ansichten geschieht.

Das Marshall Space Flight Center in Huntsville (Alabama) leitet das Chandra-Programm für das Science Mission Directorate in Washington. Das Smithsonian Astrophysical Observatory in Cambridge (Massachusetts) kontrolliert Chandras Wissenschafts- und Flugoperationen.

Quelle: http://chandra.harvard.edu/photo/2014/proam/

(THK)

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