IRIS beobachtet seinen ersten koronalen Massenauswurf

Dieser riesige Vorhang aus solarer Materie war der erste koronale Massenauswurf für den Interface Region Imaging Spectrograph (IRIS). (NASA / LMSAL / IRIS / SDO / Goddard)
Dieser riesige Vorhang aus solarer Materie war der erste koronale Massenauswurf für den Interface Region Imaging Spectrograph (IRIS). (NASA / LMSAL / IRIS / SDO / Goddard)

Am 9. Mai 2014 fand an der Seite der Sonne ein koronaler Massenauswurf (Coronal Mass Ejection, CME) statt und das neueste Sonnenobservatorium der NASA beobachtete ihn außergewöhnlich detailliert. Dies war der erste koronale Massenauswurf, der von dem im Juni 2013 gestarteten Interface Region Imaging Spectrograph (IRIS) beobachtet wurde. Das Observatorium soll mit besserer Auflösung als jemals zuvor in die untersten Bereiche der Sonnenatmosphäre hineinblicken. Das unten eingebundene Video zeigt, wie ein Vorhang aus solarer Materie mit Geschwindigkeiten von 2,4 Millionen Kilometern pro Stunde in den Weltraum geschleudert wird.

IRIS muss mindestens einen Tag im Voraus auf bestimmte Gebiete auf der Sonne ausgerichtet werden, deswegen erfordert die Beobachtung eines koronalen Massenauswurfs auf frischer Tat einige begründete Vermutungen und ein bisschen Glück.

„Wir fokussieren auf aktive Regionen, um zu versuchen, einen Flare oder einen koronalen Massenauswurf zu sehen“, sagte Bart De Pontieu, der wissenschaftliche Leiter der IRIS-Mission am Lockheed Martin Solar & Astrophysics Laboratory in Palo Alto (Kalifornien). „Und dann warten und hoffen wir, dass wir etwas einfangen. Dies ist der erste deutliche koronale Massenauswurf für IRIS, deswegen ist das Team sehr aufgeregt.“

Die IRIS-Aufnahmen fokussieren auf Materie mit einer Temperatur von 30.000 Kelvin an der Basis des koronalen Massenauswurfs. Die Linie, die sich durch die Mitte des Videos bewegt, ist der Eingangsspalt für den Spektrografen des IRIS-Teleskops, ein Instrument, das Licht in seine vielen Wellenlängen aufspalten kann. Das ist eine Technik, die Wissenschaftlern letztendlich erlaubt, die Temperaturen, Geschwindigkeiten und Dichten der solaren Materie hinter dem Spalt zu bestimmen. Das Blickfeld dieser Aufnahmen ist etwa fünf Erddurchmesser breit und rund 7,5 Erddurchmesser hoch.

Das Lockheed Martin Solar & Astrophysics Laboratory entwickelte das IRIS-Observatorium und leitet die Mission. Das Ames Research Center der NASA in Moffett Field (Kalifornien) steuert die Missionsoperationen und stellt die Bodensysteme zur Verfügung. Das Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt (Maryland) leitet das Explorers Program für das Science Mission Directorate in Washington, D.C.

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Video-Link: https://youtu.be/YVq5wXgkyac

Der erste von IRIS gefilmte koronale Massenauswurf vom 9. Mai 2014. (NASA / Goddard Space Flight Center)

Quelle: http://www.nasa.gov/content/goddard/a-first-for-nasas-iris-observing-a-gigantic-eruption-of-solar-material/index.html

(THK)

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