Astro-Bild der Woche: Der Katzenpfotennebel NGC 6334

Diese Sternentstehungsregion ist als Katzenpfotennebel bekannt und birgt viele massereiche Sterne in ihrem Innern. Das Bild basiert auf Beobachtungsdaten des Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) und des Atacama Pathfinder Experiment (APEX). (ArTeMiS team / Ph. André, M. Hennemann, V. Revéret et al. / ESO / J. Emerson / VISTA Acknowledgment: Cambridge Astronomical Survey Unit)
Diese Sternentstehungsregion ist als Katzenpfotennebel bekannt und birgt viele massereiche Sterne in ihrem Innern. Das Bild basiert auf Beobachtungsdaten des Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) und des Atacama Pathfinder Experiment (APEX). (ArTeMiS team / Ph. André, M. Hennemann, V. Revéret et al. / ESO / J. Emerson / VISTA Acknowledgment: Cambridge Astronomical Survey Unit)

Für das Astro-Bild der Woche, den sogenannten Katzenpfotennebel, kamen zwei Hochleistungsinstrumente der Europäischen Südsternwarte in Chile zum Einsatz. Der Katzenpfotennebel trägt die nüchterne Katalogbezeichnung NGC 6334 und befindet sich ungefähr 5.500 Lichtjahre entfernt in Richtung des Sternbildes Scorpius (Skorpion). Als aktive Sternentstehungsregion ist er ein interessantes Beobachtungsobjekt für Astronomen, die sich mit der zeitlichen Entwicklung von massereichen Sternen beschäftigen, angefangen bei deren Geburt aus einem Protostern bis zu ihrem Tod als Supernova.

Für die Untersuchung der dort ablaufenden Prozesse können die Astronomen nur das emittierte Licht verwenden, oder allgemeiner gesagt: die ausgesendete elektromagnetische Strahlung. Neben sichtbarem Licht gehören dazu noch mehrere andere Wellenlängenbereiche, beispielsweise Gammastrahlung, Röntgenstrahlung, ultraviolette Strahlung, Infrarotstrahlung oder Radiowellen. Jeder Wellenlängenbereich kann ergänzende Informationen über die Sterne in solchen stellaren Kinderstuben preisgeben. Als besonders effektiv hat sich jedoch die Beobachtung im Infrarotbereich erwiesen, da infrarotes Licht die dichten Staubwolken relativ leicht durchdringen kann, während sichtbares Licht im Extremfall fast vollständig blockiert wird. Radiowellen und (Sub-)Millimeterwellen haben ähnliche Vorteile.

Das obenstehende Bild ist eine Kompositaufnahme und wurde aus den Beobachtungsdaten zweier Hochleistungsinstrumente erstellt. Das ArTeMiS-Instrument des Atacama Pathfinder Experiment (APEX) registriert elektromagnetische Wellen im Millimeterbereich, die nach der Bildbearbeitung in kräftigen Orangetönen erkennbar sind. Diese Aufnahmen vom September 2013 dienten als Testlauf für das neue ArTeMiS-Instrument, eine Weitfeld-Kamera, die danach wieder nach Frankreich transportiert wurde, um die Konstruktion mit zusätzlichen Detektoren fertigzustellen.

Die ArTeMiS-Daten wurden einer Aufnahme im Infrarotbereich überlagert, die von dem Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) am Paranal-Observatorium in der chilenischen Atacama-Wüste stammt. Die Überlagerung der Einzelbilder wird im Video unten demonstriert. Beide Instrumente werden von der Europäischen Südsternwarte (ESO) betrieben.

Die kombinierten Daten ermöglichen einen tiefen Einblick in die dichten Staubwolken dieser Sternentstehungsregion. Auf diese Weise konnten bereits viele neu entstandene Sterne identifiziert werden, die ein Vielfaches der Sonnenmasse besitzen. Derart massereiche Sterne verbrauchen ihren Wasserstoffvorrat sehr schnell, also innerhalb weniger Millionen Jahre, und beenden ihre Existenz in Form einer spektakulären Supernova. Dabei werden enorme Materiemengen in den umgebenden interstellaren Weltraum geschleudert, welche von den nachfolgenden Sterngenerationen quasi aufgenommen und wiederverwertet werden – eine Art kosmischer Kreislauf.

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Video-Link: https://youtu.be/_fg4y1uUVnM

Überblendung einer Infrarotaufnahme von NGC 6334 vom VISTA-Teleskop mit einer Submillimeteraufnahme von ArTeMiS. (ArTeMiS team / Ph. André, M. Hennemann, V. Revéret et al. / ESO / J. Emerson / VISTA. Acknowledgment: Cambridge Astronomical Survey Unit)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://www.eso.org/public/archives/images/large/eso1341a.jpg

Anmerkung der Redaktion
Die anderen drei Vorschläge für das Astro-Bild der Woche waren:
Bild 1: Der Toby-Jug-Nebel IC 2220
Bild 3: Die Dunkelwolke Barnard 59
Bild 4: Die Dunkelwolke Lupus 3 und ihre Umgebung

(THK)

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