CME-Week 2014 rückt koronale Massenauswürfe am Mars in den Fokus

Ein koronaler Massenauswurf (oben links) vom 27. Januar 2010. Das Bild wurde von der STEREO-Mission gemacht. (NASA / STEREO)
Ein koronaler Massenauswurf (oben links) vom 27. Januar 2010. Das Bild wurde von der STEREO-Mission gemacht. (NASA / STEREO)

Auf der Sonne treten zwei Hauptexplosionstypen auf: Flares und koronale Massenauswürfe (coronal mass ejection, CME). Im Gegensatz zu der in einem Flare erzeugten Energie und Röntgenstrahlung, welche die Erde nach etwa acht Minuten mit Lichtgeschwindigkeit erreichen können, sind koronale Massenauswürfe riesige Wolken aus solarer Materie, die einen bis drei Tage benötigen, um die Erde zu erreichen. Einmal an der Erde angelangt, können diese koronalen Massenauswürfe Satelliten im Weltraum beeinträchtigen oder die Radiokommunikation stören. Während der CME-Week vom 22.-26. September 2014 untersuchen wir verschiedene Aspekte dieser gigantischen Ausbrüche, die von dem Stern eruptieren, mit dem wir leben.

Wenn man die Marslandschaft anschaut, präsentiert sich ein trostloses Bild: ein Anblick von blankem, trockenen Gestein, so weit das Auge sehen kann. Aber Wissenschaftler denken, dass die Umgebung einst ganz anders gewesen sein könnte. Sie könnte von Wasser überflutet und sogar geeignet für mikrobielles Leben gewesen sein. Was veränderte sich?

Eine Theorie ist, dass das ständige Bombardement durch Teilchen von der Sonne – der stetige Sonnenwind, gepaart mit extremeren Explosionen wie koronalen Massenauswürfen – der Übeltäter gewesen sein könnte. Am 21. September 2014 erreichte eine neue NASA-Mission, Mars Atmosphere and Volatile Evolution (MAVEN), nach einer zehnmonatigen Reise den Mars. MAVEN befindet sich jetzt in einer sicheren Umlaufbahn um den Mars und wird die obere Marsatmosphäre untersuchen und einen Blick darauf werfen, welche Auswirkungen der Sonnenwind und koronale Massenauswürfe auf den Roten Planeten haben. Solche Beobachtungen helfen uns nicht nur, die Geschichte dessen zu verstehen, was zu der Wüstenoberfläche führte, die wir heute auf dem Mars sehen, sondern ebnen auch den Weg, um Astronauten bei zukünftigen Besuchen zu schützen.

Einst war die Sonne deutlich aktiver, als sie heute ist. Man vermutet, dass unsere junge Sonne häufig – vielleicht sogar täglich – intensive Strahlungsausbrüche zeigte, die in heutigen Zeiten seltener vorkommen. Hier auf der Erde ist unsere Atmosphäre weitestgehend durch das Erdmagnetfeld vor dem Sonnenwind geschützt, aber die Belege sprechen dafür, dass das Magnetfeld des Mars bereits früh in seiner Vergangenheit verschwand. Im Verlauf von hunderten Millionen Jahren könnten die Sonnenwind-Teilchen die Marsatmosphäre abgetragen haben und letztendlich den Großteil von ihr in den Weltraum geblasen haben. Die Überprüfung dieser Theorie bereitet Probleme, weil es schwer ist, solch extreme Bedingungen nachzubilden. MAVENs Beobachtungen eines starken koronalen Massenauswurfs, der den Mars trifft, könnten jedoch Anhaltspunkte darüber liefern, was der Mars vor Äonen durchmachte und wie er beeinflusst wurde.

Die NASA beschäftigt sich auch aus einem anderen Grund mit koronalen Massenauswürfen am Mars: Die gigantischen Wolken aus sich schnell bewegender solarer Materie können Computer an Bord von Raumschiffen beeinträchtigen und Astronauten gefährlicher Strahlung aussetzen. Wir müssen solche Weltraumwetterereignisse verstehen, bevor wir Menschen ihre ersten Schritte auf diesem Planeten machen lassen, der noch so viele Geheimnisse birgt.

Quelle: http://www.nasa.gov/content/goddard/coronal-mass-ejections-at-mars/index.html

(THK)

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