Bildveröffentlichung / Hubble: Ein Ausschnitt des Tarantelnebels

Ein Randgebiet des Tarantelnebels in der Großen Magellanschen Wolke, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (ESA / Hubble & NASA; Acknowledgement: Josh Barrington)
Ein Randgebiet des Tarantelnebels in der Großen Magellanschen Wolke, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (ESA / Hubble & NASA; Acknowledgement: Josh Barrington)

Die hell leuchtenden Gasschwaden auf diesem Bild erinnern an eine Unterwasserszenerie mit türkisfarbenen Strömungen und nebligen Ufern, die sich in ihre Umgebung erstrecken.

Dies ist jedoch kein Ozean. Diese Aufnahme zeigt in Wirklichkeit einen Teil der Großen Magellanschen Wolke (Large Magellanic Cloud, LMC), einer kleinen, nahen Galaxie, die unsere Milchstraßen-Galaxie umkreist und am Himmel wie ein verwaschener Fleck erscheint. Das von der NASA und der ESA betriebene Weltraumteleskop Hubble hat viele Male in diese Galaxie hineingeblickt, woraufhin atemberaubende Bilder der wirbelnden Gaswolken und der funkelnden Sterne veröffentlicht wurden (siehe auch opo9944a, heic1301 und Der Sternhaufen LH63 in der Großen Magellanschen Wolke (astropage.eu)).

Auf der Aufnahme ist ein Gebiet in den Außenbereichen des Tarantelnebels zu sehen. Dieser schöne und berühmte Nebel in der Großen Magellanschen Wolke ist ein häufiges Beobachtungsziel von Hubble (siehe auch heic1206 und Das Netz einer kosmischen Spinne (astropage.eu)). (Anm. d. Red.: Die Große Magellansche Wolke ist knapp 170.000 Lichtjahre von unserer Milchstraßen-Galaxie entfernt.)

Auf den meisten Bildern der Großen Magellanschen Wolke sind die Farben völlig anders als hier dargestellt. Das liegt daran, dass für dieses neue Bild andere Filter verwendet wurden. Das übliche R-Filter, welches das rote Licht durchlässt, wurde durch ein Filter ersetzt, welches das nahinfrarote Licht passieren lässt. Auf traditionellen Bildern erscheint das Wasserstoffgas pink, weil es hauptsächlich rötlich leuchtet. Hier dominieren allerdings weniger auffällige Emissionslinien in den Blau- und Grünfiltern.

Die Daten sind Teil des Archival Pure Parallel Project (APPP). Dabei handelt es sich um ein Projekt, das über 1.000 Bilder der Wide Field Planetary Camera 2 (WFPC2) gesammelt und weiterverarbeitet hat, die gleichzeitig mit anderen Hubble-Instrumenten aufgenommen wurden. Ein Großteil der Daten des Projekts könnte verwendet werden, um ein breites Spektrum astrophysikalischer Sachverhalte zu untersuchen. Dazu gehören unter anderem Gravitationslinsen, die Erforschung entfernter, sternbildender Galaxien, die Ergänzung von Beobachtungen in anderen Wellenlängenbereichen durch optische Daten und die Untersuchung von Sternpopulationen, angefangen bei stellaren Schwergewichten bis hin zu sonnenähnlichen Sternen.

Eine Version dieser Aufnahme wurde von dem Teilnehmer Josh Barrington beim Hubbles Hidden Treasures Bildverarbeitungswettbewerb eingereicht.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://spacetelescope.org/static/archives/images/large/potw1441a.jpg

Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1441a/

(THK)

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