Video: Hinode beobachtet Sonnenfinsternis im Röntgenbereich

Hinode-Aufnahme der ringförmigen Sonnenfinsternis vom 23. Oktober 2014. Die Bilder zeigen das Ereignis im Röntgenbereich des elektromagnetischen Spektrums. (NASA / Hinode)
Hinode-Aufnahme der ringförmigen Sonnenfinsternis vom 23. Oktober 2014. Die Bilder zeigen das Ereignis im Röntgenbereich des elektromagnetischen Spektrums. (NASA / Hinode)

Am vergangenen Donnerstag (23. Oktober 2014) schob sich der Mond zwischen Erde und Sonne. Während begeisterte Sterngucker in Nordamerika nach oben schauten, um das Spektakel zu verfolgen, lag der beste Beobachtungsstandort mehrere hundert Kilometer oberhalb des Nordpols. Der Hinode-Satellit war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um die Sonnenfinsternis zu beobachten. Mehr noch: Aufgrund seiner Beobachtungsposition wurde Hinode Zeuge eines „Feuerrings“, einer ringförmigen Sonnenfinsternis.

Eine ringförmige Sonnenfinsternis findet statt, wenn der Mond zwar direkt vor der Sonne vorbeizieht, aber sie nicht vollständig bedeckt, weil er zu klein erscheint. Die scheinbare Größe des Mondes hängt von seiner Entfernung zur Erde, beziehungsweise in diesem Fall von seiner Entfernung zum Satelliten ab. Etwa ein Drittel aller Sonnenfinsternisse sind ringförmig. „Dies ist erst die zweite ringförmige Sonnenfinsternis, die der Hinode-Satellit seit seinem Start im Jahr 2006 beobachtet hat“, sagte der Astrophysiker Patrick McCauley vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA).

Ein Video der von Hinodes X-ray Telescope (XRT) aufgenommenen Sonnenfinsternis ist unten eingebunden. Das XRT wurde vom Smithsonian Astrophysical Observatory und der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) entwickelt und gebaut. Hinodes Röntgenteleskop besitzt die höchste Auflösung aller bisher gestarteten solaren Röntgenteleskope.

Das XRT empfängt Röntgenstrahlen, die von der Sonnenkorona emittiert werden. Das ist die heiße, äußere Schicht der Sonnenatmosphäre, die sich von der sichtbaren Sonnenoberfläche bis in den Weltraum erstreckt. Das Gas in der Sonnenkorona erreicht Temperaturen von mehreren Millionen Grad Celsius. Die Energiequelle, welche die Korona aufheizt, ist jedoch ein Rätsel. Die Sonnenoberfläche weist nur eine Temperatur von ungefähr 5.500 Grad Celsius auf, wohingegen die Korona mehr als 100 Mal heißer ist.

„Wir sind sehr an der Untersuchung von solaren Flares interessiert“, ergänzte McCauley. „Flares sind am spektakulärsten im Röntgenbereich, und wir verwenden das Röntgenteleskop, um die physikalischen Mechanismen, welche die Flares auslösen, besser zu verstehen, so dass sie eines Tages vielleicht vorhergesagt werden können.“

Auf der Smithsonian Science-Website sind weitere Fragen an McCauley und seine Antworten aufgelistet.

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Video-Link: https://youtu.be/5nLyGMkKb7c

Video der Sonnenfinsternis vom 23. Oktober 2014, wie sie vom Hinode-Satelliten beobachtet wurde. Das Ereignis wird in dem Video mehrfach wiederholt dargestellt. (NASA / Hinode)

Das Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (Cfa) mit seinem Hauptquartier in Cambridge (Massachusetts) ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Smithsonian Astrophysical Observatory und dem Harvard College Observatory. Wissenschaftler aus sechs Forschungsabteilungen erforschen hier den Ursprung, die Entwicklung und das endgültige Schicksal des Universums.

Quelle: http://www.cfa.harvard.edu/news/2014-27

(THK)

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