Bildveröffentlichung / Spitzer: Der Pferdekopfnebel und der Flammennebel in Infrarot

Der berühmte Pferdekopfnebel sieht im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums (kleines Bild) ganz anders aus als im Infrarotbereich (großes Bild). (NASA / JPL-Caltech / ESO)
Der berühmte Pferdekopfnebel sieht im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums (kleines Bild) ganz anders aus als im Infrarotbereich (großes Bild). (NASA / JPL-Caltech / ESO)

Manchmal ist ein andersfarbiges Pferd nur schwer als solches erkennbar, wie beispielsweise dieses neu veröffentlichte Bild des NASA-Weltraumteleskops Spitzer demonstriert. Der berühmte Pferdekopfnebel zeigt im rechten Teil der Aufnahme ein geisterhaftes Aussehen, aber er ist in dieser Infrarotansicht fast nicht zu erkennen. Auf Bildern, die in sichtbaren Wellenlängen gemacht wurden, besitzt der Nebel die einzigartige, dunkle Silhouette eines Pferdekopfes, aber wenn man ihn im Infrarotlicht beobachtet, wird der Staub durchsichtig und der Nebel erscheint als zarter Bogen.

Der Pferdekopfnebel ist nur eine kleine Struktur im Orion-Molekülwolkenkomplex. Das Zentrum dieser Aufnahme wird von dem hellen Flammennebel (NGC 2024) dominiert. Die kleinere, leuchtende Blase zwischen dem Flammennebel und dem Pferdekopfnebel trägt die Bezeichnung NGC 2023. Diese Regionen sind rund 1.200 Lichtjahre entfernt. Die beiden erodierten Leerräume von NGC 2024 und NGC 2023 wurden durch die zerstörerische Wirkung massereicher Sterne erschaffen, die vor kurzer Zeit innerhalb ihrer Grenzen entstanden. Der Flammennebel befindet sich neben dem Stern Alnitak (dem westlichsten Gürtelstern des Orion), der hier als heller, blauer Punkt oberhalb des Flammennebels zu sehen ist.

Auf dieser Infrarotaufnahme des Spitzer-Weltraumteleskops kennzeichnen blaue Farbtöne Licht, das bei der Wellenlänge von 3,6 Mikrometern emittiert wurde, und Blaugrün (Cyan) repräsentiert Licht bei 4,5 Mikrometern. Beides stammt hauptsächlich von heißen Sternen. Grün stellt Licht bei acht Mikrometern dar und Rot steht für 24 Mikrometer Wellenlänge. Kühlere Objekte wie etwa der Staub des Nebels erscheinen grün und rot. Einige Regionen in den oberen und unteren Bereichen des Bildes lagen jenseits der Spitzer-Beobachtungen. Die Lücken wurden mit Daten des Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) der NASA geschlossen, der vergleichbare Beobachtungen des gesamten Himmels in ähnlichen Wellenlängen durchführte.

Das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena (Kalifornien) leitet die Spitzer Space Telescope Mission für das Science Mission Directorate in Washington. Die wissenschaftlichen Operationen werden vom Spitzer Science Center am California Institute of Technology (Caltech) durchgeführt. Die Flugoperationen werden von der Lockheed Martin Space Systems Company in Littleton (Colorado) geleitet. Die Daten werden im Infrared Science Archive des Infrared Processing and Analysis Center am Caltech archiviert. Das Caltech betreibt das JPL für die NASA.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/jpeg/PIA18905.jpg

Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=4419

(THK)

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