Neue Computersimulation erschafft realistische Galaxien

Nahaufnahme einer Galaxie, die im Rahmen der EAGLE-Simulation entstand. Die Farben blau, grün und rot stehen für steigende Temperaturen der Gase. (Durham University)
Nahaufnahme einer Galaxie, die im Rahmen der EAGLE-Simulation entstand. Die Farben blau, grün und rot stehen für steigende Temperaturen der Gase. (Durham University)

Ein internationales Team aus Astronomen von der Durham University (Großbritannien) und der Leiden University (Niederlande) hat eine Simulation des Universums entwickelt, in der realistische Galaxien erschaffen werden. Ihre Größen, Massen und ihr Alter sind vergleichbar mit den Eigenschaften beobachteter Galaxien.

Die Ähnlichkeit wird durch die Simulation starker galaktischer Winde erreicht – das sind Gaswinde, die aus Galaxien herausströmen. Die Simulationen benötigten mehrere Monate Berechnungszeit mit der „Cosmology Machine“ in Durham und „Curie“ in Paris, welche zu den leistungsfähigsten Computern gehören, die in Großbritannien und Frankreich für wissenschaftliche Forschung verwendet werden.

Astronomen können die Ergebnisse jetzt benutzen, um die Entwicklung von Galaxien in den vergangenen fast 14 Milliarden Jahren zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden am 1. Januar 2015 in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

Seit Jahren studieren Astronomen die Entstehung von Galaxien mittels Computersimulationen, allerdings mit begrenztem Erfolg. Die Galaxien, die in bisherigen Simulationen entstanden, waren oft zu massereich, zu klein, zu alt und zu kugelförmig. Die in der EAGLE-Simulation (Evolution and Assembly of GaLaxies and their Environments) erschaffenen Galaxien sind eine viel bessere Nachbildung realer Galaxien dank der Simulation von galaktischen Winden, die das zur Sternentstehung erforderliche Gas wegblasen.

Die Galaxien in der EAGLE-Simulation sind leichter und jünger, weil weniger Sterne entstehen und weil sie sich später bilden. Die in der EAGLE-Simulation wirkenden galaktischen Winde, die durch Sterne, Supernova-Explosionen und supermassive Schwarze Löcher verursacht werden, sind stärker als in früheren Simulationen. Die Größen und Formen der tausenden Galaxien, die in der EAGLE-Simulation entstehen, ähneln den Größen und Formen jener Galaxien, die Astronomen auch im Universum beobachten.

„Das von dem Computer erschaffene Universum ist genau wie das echte. Es gibt überall Galaxien in all den Formen, Größen und Farben, die ich mit den weltgrößten Teleskopen gesehen habe. Es ist unglaublich. In dem EAGLE-Universum kann ich sogar einen Knopf drücken, um die Zeit rückwärts laufen zu lassen“, sagte der Co-Autor Richard Bower von der Durham University. Mit einer Simulation, die Galaxien mit Eigenschaften hervorbringt, welche vergleichbar mit jenen von beobachteten Galaxien sind, können Astronomen jetzt die detaillierte Entwicklung einzelner Galaxien untersuchen.

Quelle: https://www.dur.ac.uk/news/newsitem/?itemno=23257

(THK)

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