New Horizons fotografiert die kleinen Plutomonde Nix und Hydra

Die Monde Nix und Hydra bei der Umkreisung Plutos, aufgenommen von der Raumsonde New Horizons. (NASA / Johns Hopkins APL / Southwest Research Institute)
Die Monde Nix und Hydra bei der Umkreisung Plutos, aufgenommen von der Raumsonde New Horizons. (NASA / Johns Hopkins APL / Southwest Research Institute)

Genau 85 Jahre nach Clyde Tombaughs historischen Entdeckung Plutos liefert die NASA-Sonde New Horizons, die den eisigen Zwergplaneten im kommenden Sommer erreichen wird, erste Bilder der kleinen Monde bei der Umkreisung Plutos. Die Monde Nix und Hydra sind auf einer Bildserie erkennbar, welche die Raumsonde New Horizons zwischen dem 27. Januar und dem 8. Februar 2015 aus Entfernungen zwischen 186 und 201 Millionen Kilometern gemacht hat. Die Langzeitbelichtungen stellen New Horizons bislang besten Blick auf diese beiden kleinen Monde dar, die Pluto umkreisen. Clyde Tombaugh entdeckte den Zwergplaneten am 18. Februar 1930 am Lowell Observatory in Flagstaff (Arizona).

„Professor Tombaughs Entdeckung Plutos war ihrer Zeit weit voraus und war ein Vorbote für die Entdeckung des Kuipergürtels und einer neuen Planetenklasse“, sagte Alan Stern vom Southwest Research Institute in Boulder (Colorado), der leitende Wissenschaftler der New Horizons Mission. „Das New Horizons Team ehrt diese historische Leistung.“

Die neuen Bilder wurden zu einem Video mit sieben Einzelaufnahmen zusammengesetzt und liefern den ersten umfassenden Blick der Raumsonde auf Hydra (gelbes Kästchen) und die ersten Blick überhaupt auf Nix (orangefarbenes Kästchen). Die Bildserie auf der rechten Seite wurde speziell bearbeitet, um die kleinen Monde leichter erkennbar zu machen. „Es ist aufregend, die Details des Plutosystems hervortreten zu sehen, während wir die Distanz bis zur Begegnung am 14. Juli 2015 verringern“, sagte John Spencer vom Southwest Research Institute, ein Mitglied des Wissenschaftsteams von New Horizons. „Dieser erste gute Blick auf Nix und Hydra markiert einen weiteren Meilenstein und ist eine perfekte Gelegenheit, um den Jahrestag der Entdeckung Plutos zu feiern.“

Dies sind die ersten Bilder einer Reihe von Langzeitbelichtungen, die bis Anfang März fortgesetzt werden. Sie haben den Zweck, das Wissen des Teams über die Umlaufbahnen der Monde zu verfeinern. Jedes Einzelbild ist eine Kombination aus fünf 10-Sekunden-Belichtungen mit dem Long-Range Reconnaissance Imager (LORRI). Dabei wurde ein spezieller Modus verwendet, der die Pixel kombiniert, um die Empfindlichkeit auf Kosten der Auflösung zu erhöhen. Auf den Bildern links sind Nix und Hydra vor dem hellen Schein Plutos und seines großen Mondes Charon und dem dichten Feld der Hintergrundsterne gerade eben sichtbar. Die hellen und dunklen Streifen rechts von Pluto sind Artefakte der Kameraelektronik infolge der Überbelichtung von Pluto und Charon. Wie man in dem Video sehen kann, rotierten die Raumsonde und die Kamera bei einigen Aufnahmen, um die Richtung dieses Streifens zu ändern und ihn an der Bedeckung der beiden Monde zu hindern.

Die Bilder rechts wurden bearbeitet, um den Großteil des hellen Scheins von Pluto und Charon, sowie die meisten Hintergrundsterne zu entfernen. Die Bearbeitung hinterlässt fleckige, gestreifte Artefakte und ein paar andere helle Punkte in den Bildern, die keine echten Strukturen sind, aber sie machen Nix und Hydra leichter erkennbar. Norden ist auf diesen Aufnahmen um 28 Grad im Uhrzeigersinn gegen das „Oben“ im Bild geneigt.

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Video-Link: https://youtu.be/pMQku4WHtNw

Die kleinen Monde Nix und Hydra bei der Umkreisung des Zwergplaneten Pluto. (NASA / Johns Hopkins APL / Southwest Research Institute)

Nix und Hydra wurden im Jahr 2005 von Mitgliedern des New Horizons Teams auf Bildern des Weltraumteleskops Hubble entdeckt. Hydra ist Plutos äußerster bekannter Mond und umkreist ihn alle 38 Tage in einer Entfernung von ungefähr 64.700 Kilometern. Nix umkreist Pluto in einer Distanz von 48.700 Kilometern und benötigt für einen Umlauf etwa 25 Tage. Beide Monde haben wahrscheinlich Durchmesser zwischen 40 und 150 Kilometern, aber die Forscher werden ihre Größen nicht genauer kennen, bis New Horizons im Juli Nahaufnahmen von ihnen macht. Plutos andere beiden kleinen Monde, Styx und Kerberos, sind noch kleiner und zu schwach, um von New Horizons in ihrer gegenwärtigen Entfernung registriert zu werden. Sie werden in den kommenden Monaten sichtbar werden.

Das Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University betreibt die New Horizons Mission für das Science Mission Directorate der NASA in Washington. Alan Stern vom Southwest Research Institute (SwRI) mit Hauptsitz in San Antonio ist der Chefwissenschaftler und leitet die Mission. Das SwRI führt das Wissenschaftsteam, die Nutzlastoperationen und die wissenschaftliche Planung der Begegnung. New Horizons ist Teil des New Frontiers Program, das vom Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville (Alabama) geleitet wird. Das Applied Physics Laboratory entwarf, konstruierte und betreibt die Raumsonde.

Quelle: http://www.nasa.gov/nh_new-horizons-spots-small-moons-orbiting-pluto/index.html

(THK)

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