Bildveröffentlichung / Hubble: Der Kugelsternhaufen Messier 22 im Sternbild Schütze

Messier 22, ein Kugelsternhaufen im Sternbild Schütze, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (ESA / Hubble & NASA)
Messier 22, ein Kugelsternhaufen im Sternbild Schütze, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (ESA / Hubble & NASA)

Diese Aufnahme zeigt das Zentrum des Kugelsternhaufens Messier 22 (M22), wie es vom Weltraumteleskop Hubble der NASA/ESA gesehen wird. Kugelsternhaufen sind kugelförmige Ansammlungen dicht gepackter Sterne – es sind Relikte aus den frühen Jahren des Universums und ihr Alter beträgt normalerweise zwischen zwölf und 13 Milliarden Jahre. Das ist sehr alt, wenn man bedenkt, dass das Universum nur 13,8 Milliarden Jahre alt ist.

Messier 22 ist einer von ungefähr 150 Kugelsternhaufen in der Milchstraßen-Galaxie und liegt nur 10.000 Lichtjahre entfernt – damit ist er einer der nächstgelegenen an der Erde. Er wurde im Jahr 1665 von Abraham Ihle aufgefunden und war einer der ersten Kugelsternhaufen, die überhaupt entdeckt wurden. Das ist nicht sehr überraschend, weil er einer der hellsten Kugelsternhaufen ist, die man auf der Nordhalbkugel beobachten kann. Er befindet sich in Richtung des Sternbildes Sagittarius (Schütze) nahe an dem Bulge unserer Galaxie. Der sogenannte Bulge (Ausbuchtung) ist die dichte Ansammlung von Sternen im Zentrum der Milchstraßen-Galaxie.

Der Kugelsternhaufen hat einen Durchmesser von etwa 70 Lichtjahren und scheint von der Erde aus betrachtet einen Himmelsausschnitt von der Größe des Vollmonds einzunehmen. Trotz seiner relativen Nähe zu uns ist das Licht der Sterne in dem Kugelsternhaufen nicht so hell wie es sein sollte, weil es durch Staub und Gas zwischen uns und dem Kugelsternhaufen abgeschwächt wird.

Weil sie Relikte aus dem jungen Universum darstellen, sind Kugelsternhaufen beliebte Untersuchungsobjekte von Astronomen. Insbesondere Messier 22 zeigt weitere faszinierende Merkmale: In dem Kugelsternhaufen wurden sechs planetengroße Objekte registriert, die keinen Stern umkreisen. Darüber hinaus scheint er zwei Schwarze Löcher zu besitzen, und der Kugelsternhaufen ist einer von bislang nur drei bekannten, die einen planetarischen Nebel enthalten. Planetarische Nebel sind kurzlebige Gashüllen, die von sonnenähnlichen Sternen am Ende ihres Lebens abgestoßen werden. (Anm. d. Red.: Massereiche Sterne beenden ihre Existenz als Supernova.)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://www.spacetelescope.org/static/archives/images/large/potw1514a.jpg

Quelle: http://www.spacetelescope.org/images/potw1514a/

(THK)

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