Methanbildner überleben Niederdruck-Bedingungen wie auf dem Mars

Der Mars, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (NASA and The Hubble Heritage Team (STScI / AURA); Acknowledgment: J. Bell (Cornell U.), P. James (U. Toledo), M. Wolff (SSI), A. Lubenow (STScI), J. Neubert (MIT / Cornell))
Der Mars, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (NASA and The Hubble Heritage Team (STScI / AURA); Acknowledgment: J. Bell (Cornell U.), P. James (U. Toledo), M. Wolff (SSI), A. Lubenow (STScI), J. Neubert (MIT / Cornell))

Eine neue Forschungsarbeit der University of Arkansas spricht dafür, dass Methanbildner, die zu den einfachsten und ältesten Organismen auf der Erde gehören, auf dem Mars überleben könnten. Methanbildner (Methanogene) zählen zu den Mikroorganismen in der Domäne der Archaeen und nutzen Wasserstoff als ihre Energiequelle und Kohlenstoffdioxid als ihre Kohlenstoffquelle für ihren Stoffwechsel, um Methan zu erzeugen – Erdgas. Methanbildner leben in Sümpfen und Mooren, aber kommen auch in den Därmen von Vieh, Termiten und anderen Pflanzenfressern vor, sowie in toter und verwesender Materie.

Methanbildner sind anaerob, daher benötigen sie keinen Sauerstoff. Sie brauchen auch keine organischen Nährstoffe, und sie betreiben keine Photosynthese. Das lässt darauf schließen, dass sie in unterirdischen Umgebungen existieren könnten, weshalb sie ideale Kandidaten für Leben auf dem Mars sind.

Rebecca Mickol, eine Doktorandin der Weltraum- und Planetenwissenschaften, stellte fest, dass vier Methanbildner-Spezies im Labor Bedingungen mit geringem Druck überlebten, welche eine Grundwasserschicht unter der Oberfläche des Mars simulierten.

„Diese Organismen sind ideale Kandidaten für Leben auf dem Mars“, sagte Mickol. „Alle Methanbildner-Spezies überlebten, nachdem sie Bedingungen mit geringem Druck ausgesetzt wurden. Das belegte die Methanproduktion sowohl in den ursprünglichen Kulturen als auch in den Transferkulturen, die nach jedem Experiment folgten. „Diese Arbeit repräsentiert ein Sprungbrett bei der Beantwortung der Frage, ob Methanbildner auf dem Mars existieren können.“

Mickol hatte bereits zuvor herausgefunden, dass zwei Methanbildner-Spezies den Frost-Tau-Zyklus auf dem Mars überlebten. Sie führte beide Studien zusammen mit Timothy Kral durch, einem Professor für Biowissenschaften am Arkansas Center for Space and Planetary Sciences und leitender Forscher des Projekts. Mickol präsentierte ihre Arbeit auf dem diesjährigen General Meeting der American Society of Microbiology, das vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2015 in New Orleans stattfand.

Kral untersucht Methanbildner seit den 1990er Jahren und erforscht ihre Fähigkeit, auf dem Mars zu überleben. Im Jahr 2012 erhielt er für drei Jahre Fördermittel in Höhe von fast 392.000 US-Dollar aus dem NASA Exobiology Program für die Untersuchung von Methanbildnern.

Die vier von Mickol untersuchten Methanbildner-Spezies waren: Methanothermobacter wolfeii, Methanosarcina barkeri, Methanobacterium formicicum und Methanococcus maripaludis.

Quelle: http://news.uark.edu/articles/27669/earth-organisms-survive-under-low-pressure-martian-conditions

(THK)

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