In der Mitte dieser schönen Aufnahme des von der NASA und ESA betriebenen Weltraumteleskops Hubble liegt ein Wolf-Rayet-Stern, der unter der Katalogbezeichnung WR 31a bekannt ist. Er befindet sich in einer Entfernung von ungefähr 30.000 Lichtjahren und liegt in Richtung des Sternbildes Carina (Kiel des Schiffs). (Anm. d. Red.: Dieser Sterntyp trägt die Namen der beiden französischen Astronomen Charles Wolf und Georges Rayet, die im Jahr 1867 die ersten drei Exemplare im Sternbild Schwan beobachteten und deren ungewöhnlichen Eigenschaften erkannten.)
Die auffällige, blaue Blase, die den Stern WR 31a und dessen nicht katalogisierten Nachbarn zu umgeben scheint, ist ein sogenannter Wolf-Rayet-Nebel – eine interstellare Wolke aus Staub, Wasserstoff, Helium und anderen Gasen. Derartige Nebel entstehen, wenn schnelle Sternwinde mit den äußeren Wasserstoffschichten wechselwirken, die zuvor von den Wolf-Rayet-Sternen abgestoßen wurden. Ihr Erscheinungsbild ist häufig ringförmig oder kugelförmig. In diesem speziellen Fall ist die Blase vor schätzungsweise 20.000 Jahren entstanden, und sie expandiert immer noch mit einer Geschwindigkeit von rund 220.000 Kilometern pro Stunde (circa 61 km/s).
Unglücklicherweise dauert der Lebenszyklus eines Wolf-Rayet-Stern nur wenige hunderttausend Jahre – in kosmischen Maßstäben betrachtet ein Augenblick. Obwohl sie ihr Dasein mit einer Masse von mindestens 20 Sonnenmassen beginnen, verlieren Wolf-Rayet-Sterne in weniger als 100.000 Jahren die Hälfte ihrer Masse. Und WR 31a bildet hier keine Ausnahme. Deswegen wird er seiner Existenz letztendlich ein Ende in Form einer spektakulären Supernova setzen. Die stellare Materie, die durch seine Explosion fortkatapultiert wird, wird später eine neue Generation von Sternen und Planeten nähren.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1608a.jpg
Quelle: http://spacetelescope.org/images/potw1608a/
(THK)
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