Sonne vom 24.11.2016

Sonne vom 24.11.2016. (astropage.eu)
Sonne vom 24.11.2016. (astropage.eu)

Nach einigen Tagen ohne nennenswerte Sonnenfleckenaktivität tut sich wieder etwas: Ein größerer Fleck rotiert ins Blickfeld und wird die nächsten paar Tage sichtbar sein – natürlich nur, wenn das Wetter es zulässt. Dieses Bild wurde unter bescheidenen Beobachtungsbedingungen aufgenommen. Die Sonne hat im Herbst und Winter naturgemäß einen niedrigeren Stand, was die visuelle und fotografische Beobachtung erschwert.

In der Nähe des Horizonts ist die Luft an sich schon unruhiger als in größerem Abstand vom Horizont. Verstärkt wird dieser störende Effekt noch durch diverse Schornsteine, welche die Luft zusätzlich erwärmen und für aufsteigende Turbulenzen sorgen. Man darf also nicht zu viel erwarten, und in der Tat ist das Ergebnis auch wesentlich unschärfer als andere Sonnenbilder, die zum Beispiel im Sommer aufgenommen wurden. Zum Bild auf Flickr.

Der neue Fleck mit der Bezeichnungsnummer 2612 ist aber dennoch sichtbar. Inklusive seiner halbdunklen Randgebiete, der sogenannten Penumbra, ist der Fleck etwas größer als die Erde. Es handelt sich dabei um eine Region, die im Vergleich zur umgebenden Sonnenoberfläche deutlich kühler ist. Die Intensität des emittierten Lichts hängt direkt von der Temperatur der strahlenden Region ab. Der Fleck ist kühler und emittiert damit weit weniger sichtbares Licht als seine Umgebung – dadurch erscheint er dunkel. Verantwortlich für seine Entstehung sind starke Magnetfelder, die miteinander wechselwirken und die solare Materie beeinflussen.

Große und aktive Sonnenflecken können die Entstehungsorte starker Sonneneruptionen sein, die unter Umständen einen koronalen Massenauswurf (coronal mass ejection, CME) zur Folge haben können. Dabei werden große Mengen Plasma in den interplanetaren Raum geschleudert, wo sie mit den Planeten und deren Magnetosphären interagieren. In dieser heftigen Form geschieht das aber nur relativ selten. Viel häufiger machen sich kleinere Eruptionen bemerkbar, was kurzfristig eine Verstärkung des Sonnenwindes nach sich zieht und beispielsweise spektakuläre Polarlichter erzeugen kann.

(THK)

Werbung

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*