Die Abende vom 4. und 5. Dezember 2016 waren klar und versprachen ein paar schöne Beobachtungen. Am 4. Dezember kam das kleine Maksutov-Teleskop mit 90 Millimetern Öffnung und 1.250 Millimetern Brennweite zum Einsatz. Damit eignet es sich besonders gut für Beobachtungen des Mondes und der Planeten. Wie man anhand des nebenstehenden Bildes sehen kann, erscheint der Mars auch mit 1.250 Millimetern Brennweite noch recht klein. Bei genauerer Betrachtung mit hohen Zoomstufen lassen sich helle rötliche und etwas weniger helle Gebiete unterscheiden. Detailliertere Ansichten sind erst mit größeren Optiken und Brennweiten möglich (siehe unten). Zum Bild auf Flickr.
Oben: Am selben Abend und mit derselben Optik entstand dieses Mondmosaik. Es wurde aus vier Einzelbildern zusammengefügt, die jeweils auf einem Video mit 1.990 Einzelframes basieren. Bedingt durch den tiefen Stand am Himmel und durch darunter liegende, Turbulenzen erzeugende Hausdächer und Schornsteine war die Luft relativ unruhig. Aus diesem Grund ist der Schärfeeindruck nicht so gut wie erhofft. Die auffälligsten Oberflächenstrukturen kann man trotzdem gut erkennen, beispielsweise Mare Crisium oben rechts oder den hellen Krater Langrenus mittig rechts. Weiter südlich liegt der Krater Petavius und mittig links an der Tagnachtgrenze befindet sich das Mare Nectaris. Zum Bild auf Flickr.
5. Dezember 2016
Am 5. Dezember war die Luft zwar auch nicht optimal (was ohnehin nur ein oder zweimal im Jahr vorkommt), aber zumindest war sie nicht ganz so unruhig wie am Vorabend. Um diese Gelegenheit zu nutzen, wurden die anstehenden Beobachtungen nicht mit dem kleinen Maksutov-Teleskop durchgeführt, sondern mit einem 10″-Newton-Teleskop. Das Teleskop besitzt eine Brennweite von 1.200 Millimetern, bildet die Objekte also geringfügig kleiner ab als das Maksutov-Teleskop mit seinen 1.250 Millimetern Brennweite. Dafür punktet das Newton-Teleskop mit 254 Millimetern Öffnung, was eine wesentlich bessere Detailauflösung erlaubt.
Oben: Dieses Mond-Mosaik besteht aus sechs zusammengefügten Einzelbildern. Jedes davon ist das Ergebnis eines kurzen Videos mit 1.990 Einzelframes, aufgenommen mit dem 10″-Newton-Teleskop und einer sogenannten Planetenkamera, der ALccd5L-IIc. Obwohl keine optimalen Bedingungen herrschten, war die Luft ruhig genug, um einen besseren Schärfeeindruck zu erzielen als bei dem Mond-Mosaik vom Vorabend. Oben rechts liegt wieder das Mare Crisium. Die Tagnachtgrenze ist jedoch etwas weitergewandert und gibt jetzt den Blick auf Oberflächenformationen preis, die am Abend zuvor noch weitgehend im Dunkeln lagen. Besonders auffällig ist die Kraterkette in der Bildmitte: Theophilus (oben), Cyrillus (darunter) und Catharina (unten), direkt rechts von der Kraterkette liegt das Mare Nectaris. Südlich der Kraterkette springt eine helle Linie ins Auge. Dabei handelt es sich um eine mehrere hundert Kilometer lange Steilwand namens Rupes Altai. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Dieses Bild ist eigentlich nur eine Spielerei. Es wurde stark überbelichtet, so dass auch der Teil des Mondes schemenhaft sichtbar wird, der zu dem Zeitpunkt nicht von der Sonne beleuchtet wurde. Möglich wird das durch Sonnenlicht, das von der Erde zum Mond reflektiert und von dort wiederum zurück zur Erde reflektiert wurde. Dieses Phänomen wird auch als Erdschein bezeichnet. Für detailreiche Ansichten der Mondoberfläche sind solche Bilder natürlich unbrauchbar. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Abschließend entstand noch dieses Bild unseres Nachbarplaneten Mars. Die Brennweite des Newton-Teleskops wurde mit einer Barlowlinse um den Faktor 2,5 verlängert – damit beträgt sie also 1.200 * 2,5 = 3.000 Millimeter. Mars erscheint jetzt bereits viel größer als auf dem Bild vom Vorabend. Die hellen und dunklen Regionen auf seiner Oberfläche sind ohne Zoomfunktion zu sehen, ebenso die leichte Phasengestalt des Roten Planeten. Zum Bild auf Flickr.
(THK)
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