Ich mag den Mond (falls der eine oder andere Leser das noch nicht gemerkt haben sollte). Am Abend des 8. Dezember 2016 zeigten sich erfreulicherweise kleinere Wolkenlücken, die zumindest das Aufnehmen drei kurzer Videos erlaubten. Das nebenstehende Bild ist nach wie vor eine meiner Lieblingsregionen auf dem Mond. Das Gebiet um das Mare Imbrium herum weist vielfältige Oberflächenstrukturen auf: weite, glatte Lavaebenen, mehrere markante Gebirgszüge und einige imposante Krater.
Der relativ dunkel erscheinende Krater im linken Teil des Bildes ist Plato mit 101 Kilometern Durchmesser. Direkt rechts oberhalb von Plato schließen sich die Mond-Alpen (lat. Montes Alpes) an, eines der bekanntesten Gebirge auf dem Mond, nicht zuletzt auch wegen des deutlich sichtbaren Alpentals in deren Mitte. Neben den Montes Alpes liegen die Montes Caucasus, die wie alle Mondgebirge nach ihren irdischen Vorbildern benannt sind. Das gilt auch für die Mond-Apenninen (lat. Montes Apenninus), die sich auf dem Bild von oben nach unten rechts erstrecken. Unten rechts befinden sich die beiden auffälligen Krater Eratosthenes (60 Kilometer Durchmesser) und Copernicus. Letzterer ist mit 93 Kilometern Durchmesser fast so groß wie Plato. Das Bild basiert auf einem Video mit knapp 2.000 Einzelframes, aufgenommen mit einem Maksutov-Teleskop bei 1.250 Millimetern Brennweite und einer ALccd5L-IIc Kamera. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Dies ist eine andere Ansicht der Region mit Copernicus (links), Eratosthenes (Mitte) und den Montes Apenninus (rechts). Auch auf diesem Bild kann man die terrassierten Wälle von Copernicus erkennen. Aufgrund des relativ flachen Einfallswinkel des Sonnenlichts in dieser Mondphase liegen die Gipfel seiner Zentralberge noch im Licht, während sich der tiefer gelegene Kraterboden schon halb im Schatten befindet. Direkt südlich der Montes Apenninus liegt das relativ unscheinbare Mare Vaporum, das nach Osten von dem 40 Kilometer großen Krater Manilus begrenzt wird. Auch diesem Bild liegt ein Video mit knapp 2.000 Einzelframes zugrunde. Zum Bild auf Flickr.
Oben: Wegen aufziehender dichter Wolken hat die Zeit bei diesem Bild nicht mehr für die üblichen fast 2.000 Einzelframes gereicht. Weil stattdessen nur 380 Frames aufgezeichnet wurden und dementsprechend auch weniger Perioden mit geringer Luftunruhe vorhanden waren, ist der Schärfeeindruck hier nicht so gut geworden. Das Bild zeigt das Gebiet um die Krater Clavius (der große Krater nahe der Tagnachtgrenze) und Tycho (dem Krater mit dem markanten Zentralberg im oberen Teil des Bildes). Tycho ist bereits mit einem Fernglas als das Zentrum zahlreicher auffälliger Strahlen auf der Mondoberfläche erkennbar, obwohl er mit 86 Kilometern Durchmesser vergleichsweise klein ist. Clavius dagegen hat einen Durchmesser von etwa 225 Kilometern. Zum Bild auf Flickr.
Eindrucksvolle Aufnahmen, wirklich sehr gelungen.