Das nächste Ziel von New Horizons gibt neue Rätsel auf

Mitglieder des New Horizons Teams warten in Südafrika auf den Beginn der Bedeckung vom 3. Juni 2017. (Credits: NASA / JHUAPL / SwRI / Henry Throop)
Mitglieder des New Horizons Teams warten in Südafrika auf den Beginn der Bedeckung vom 3. Juni 2017. (Credits: NASA / JHUAPL / SwRI / Henry Throop)

Die NASA-Raumsonde New Horizons fliegt erst am Neujahrstag 2019 an ihrem nächsten wissenschaftlichen Ziel vorbei, aber das Kuipergürtelobjekt namens 2014 MU69 offenbart schon jetzt Überraschungen.

Wissenschaftler haben Daten gesichtet, die am 3. Juni 2017 während des schnellen Vorbeiziehens des Objekts vor einem Stern gesammelt wurden – ein astronomisches Ereignis, das als Bedeckung bezeichnet wird. Mehr als 50 Teammitglieder und Mitarbeiter bauten in Südafrika und Argentinien Teleskope auf, entlang der vorhergesagten Bahn des schmalen Schattens, den das Objekt 2014 MU69 auf der Erdoberfläche erzeugen würde. Dabei zielten sie darauf ab, einen zwei Sekunden langen Einblick in den Schatten des Objekts zu bekommen, während er über die Erdoberfläche huschte. Die Durchführung der Beobachtungen dieser Bedeckung wurde durch die Hilfe der Weltraumteleskope Hubble (NASA / ESA) und Gaia (ESA) ermöglicht.

Die vorher positionierten mobilen Teleskope machten zusammen mehr als 100.000 Bilder des betreffenden Sterns, die dafür verwendet werden können, die Umgebung dieses Kuipergürtelobjekts zu untersuchen. Während 2014 MU69 sich selbst dem direkten Nachweis entzog, lieferten die am 3. Juni 2017 gewonnenen Daten wertvolle und unerwartete Einblicke, die bereits New Horizons geholfen haben.

„Diese Daten zeigen, dass 2014 MU69 möglicherweise nicht so dunkel oder so groß ist, wie manche erwartet hatten“, sagte der Leiter des Bedeckungsteams Mars Buie, ein Mitglied des Wissenschaftsteams von New Horizon vom Southwest Research Institute (SwRI) in Boulder (Colorado).

Erste Schätzungen des Durchmessers von 2014 MU69, hauptsächlich basierend auf Hubble-Daten seit der Entdeckung des Objekts im Jahr 2014, lagen im Bereich von 20-40 Kilometern. Daten der bodenbasierten Bedeckungsbeobachtungen aus diesem Sommer könnten jedoch darauf hindeuten, dass seine Größe der geringsten Schätzung entspricht oder sogar unterhalb der kleinsten Schätzung liegt, die vor der Bedeckung vom 3. Juni 2017 angenommen wurde.

Neben der Größe von 2014 MU69 liefern die Daten auch Details über andere Eigenschaften des Kuipergürtelobjekts. „Diese Ergebnisse verraten uns etwas wirklich Interessantes“, sagte der leitende Wissenschaftler der New-Horizons-Mission, Alan Stern vom SwRI. „Die Tatsache, dass wir die Bedeckungsbeobachtungen von jedem geplanten Beobachtungsort aus durchführen konnten, aber das Objekt selbst nicht registrierten, bedeutet wahrscheinlich, dass es entweder hochgradig reflektiv und kleiner ist als erwartet, oder es könnte ein Doppelsystem oder sogar ein Schwarm aus kleineren Himmelskörpern sein – Relikte aus der Zeit, als die Planeten in unserem Sonnensystem entstanden.“

Mehr Daten sind mit weiteren Bedeckungen in Planung, die am 10. und am 17. Juli 2017 stattfinden. Am 10. Juli 2017 wird das Stratospheric Observatory of Infrared Astronomy (SOFIA) der NASA sein leistungsfähiges 2,5-Meter-Teleskop dafür verwenden, die Umgebung von 2014 MU69 nach Trümmern abzusuchen, die eine Bedrohung für den Vorbeiflug der Raumsonde New Horizons in 18 Monaten darstellen könnten.

Am 17. Juli 2017 wird das Weltraumteleskop Hubble ebenfalls nach Trümmern in der Umgebung von 2014 MU69 Ausschau halten, während Teammitglieder im Süden Argentiniens eine weitere bodenbasierte „Zaunlinie“ aus kleinen, mobilen Teleskopen entlang der vorhergesagten Bahn des Schattens aufbauen, um die Größe des Objekts besser einzugrenzen oder sogar zu bestimmen.

Weitere Informationen über die Ereignisse am 10. und 17. Juli 2017 gibt es hier und hier.

Quelle

(THK)

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