Mit einer Reihe verschiedener Teleskope, darunter dem NASA/ESA-Weltraumteleskop Hubble, haben Forscher ein supermassives Schwarzes Loch beobachtet, das riesige Blasen aus heißem, hellen Gas abstößt. Eine Blase bewegt sich momentan von dem Schwarzen Loch weg, während sich eine andere ältere Blase langsam zerstreut. Dieses kosmische Monster befindet sich in der Galaxie am unteren Rand dieser Aufnahme. Die Galaxie trägt die Katalogbezeichnung SDSS J1354+1327 und ist rund 900 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Die größere, obere Galaxie ist bekannt als SDSS J1354+1328.
Supermassive Schwarze Löcher, die ein Massenäquivalent von Milliarden Sonnen aufweisen können, werden in den Zentren der meisten Galaxien gefunden, darunter auch im Zentrum unserer Milchstraßen-Galaxie. Diese Schwarzen Löcher können sich von ihrer Umgebung „ernähren“ und selbige als aktive galaktische Kerne (active galactic nuclei, AGN) hell aufleuchten lassen. Allerdings ist dieser Prozess der Nahrungsaufnahme nicht regelmäßig, weil er davon abhängt, wie viel Materie als Nahrung für das Schwarze Loch zur Verfügung steht. Wenn die umgebende Materie klumpig und inhomogen ist, kann es so aussehen, als würde sich der aktive galaktische Kern „an- und ausschalten“ und über lange kosmische Zeiträume hinweg flackern.
Diese unregelmäßige Akkretion von Materie geschah den Wissenschaftlern zufolge mit dem Schwarzen Loch in SDSS J1354+1327. Sie vermuten, dass diese beiden Materieabströmungen die Folge zweier unterschiedlicher Fress-Ereignisse des Schwarzen Lochs sind. Der erste Ausbruch schuf das sich abschwächende südliche Relikt: Ein Gaskegel mit circa 33.000 Lichtjahren Durchmesser. Ungefähr 100.000 Jahre später erzeugte ein zweiter Ausbruch die kompaktere und helle Abströmung, die oberhalb der Galaxie zu sehen ist. Diese Struktur aus komprimiertem Gas besitzt einen Durchmesser von etwa 3.300 Lichtjahren.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1803a.jpg
(THK)
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