GJ9827 – Ein Sternsystem mit drei Supererden

Künstlerische Darstellung eines Exoplanetensystems (hier das System HD7924), dem zwei Supererden angehören. (Credits: Karen Teramura & BJ Fulton, UH IfA)
Künstlerische Darstellung eines Exoplanetensystems (hier das System HD7924), dem zwei Supererden angehören. (Credits: Karen Teramura & BJ Fulton, UH IfA)

Bislang wurden mehr als 3.500 Exoplaneten bestätigt. Die meisten davon wurden mit der Transitmethode entdeckt, und Astronomen können die Transitlichtkurven mit Radialgeschwindigkeitsmessungen kombinieren, um die Planetenmasse und seinen Radius zu bestimmen und damit seine innere Struktur einzugrenzen. Auch die Atmosphäre kann bei einem Transit untersucht werden, indem man sich die Tatsache zunutze macht, dass ihre chemische Zusammensetzung zur Folge hat, dass ihre Lichtundurchlässigkeit mit der Wellenlänge variiert. Durch die Beobachtung des Transits in verschiedenen Wellenlängen ist es möglich, die Zusammensetzung und die Temperatur der planetaren Atmosphäre abzuleiten.

Die Astronomen Joseph Rodriguez, Andrew Vanderburg, Jason Eastman, David Latham und Samuel Quinn vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) und ihre Kollegen entdeckten mit der Transit-Methode drei kleine Planeten, die den Stern GJ9827 umkreisen, welcher in einer relativ nahen Distanz von 100 Lichtjahren liegt. Die drei Exoplaneten besitzen Radien vom 1,6-fachen, 1,3-fachen beziehungsweise 2,1-fachen des Erdradius.

Alle sind als Supererden klassifiziert – das bedeutet, sie haben Massen, die größer als die der Erde aber kleiner als die des Neptun sind. Radialgeschwindigkeitsmessungen der Exoplaneten, die nicht zu dieser Studie gehörten, wurden kürzlich separat veröffentlicht und bestätigen diese Schlussfolgerung.

GJ9827 ist eines der wenigen bekannten Sternsysteme, wo mehrere erdgroße Exoplaneten vor ihrem Stern vorbeiziehen und Transitbeobachtungen erlauben, die für die Untersuchung der Atmosphäre geeignet sind. Die drei Exoplaneten des Systems sind besonders interessant, weil zwei von ihnen Radien zwischen 1,5 und 2,0 Erdradien haben. Man nimmt an, dass der Aufbau in diesem Radiusbereich von felsig zu gasförmig übergeht – und es gibt relativ wenig solcher Kandidaten, die man untersuchen kann.

Diese Planeten kreisen sehr nah an ihrem Stern und besitzen Umlaufperioden von 1,2 Tagen, 3,6 Tagen beziehungsweise 6,2 Tagen. In diesen geringen Entfernungen weisen sie recht hohe Temperaturen auf, die auf 1.172 Kelvin, 811 Kelvin beziehungsweise 680 Kelvin geschätzt werden. Zukünftige Beobachtungen werden ihre Atmosphären analysieren und ein viel umfassenderes Bild dieser ungewöhnlichen Gruppe aus Supererden zeichnen.

Abhandlung: „A System of Three Super Earths Transiting the Late K-Dwarf GJ 9827 at 30 pc“ von Joseph E. Rodriguez, Andrew Vanderburg, Jason D. Eastman, Andrew W. Mann, Ian J. M. Crossfield, David R. Ciardi, David W. Latham und Samuel N. Quinn, AJ 155, 72, 2018.

Quelle

(THK)

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