Diese Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt eine beachtliche Vielzahl an verschiedenen Galaxien, von denen einige zu der gleichen größeren Struktur gehören: In der Bildmitte befindet sich der Galaxienhaufen SDSS J1050+0017. (Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)
Die gigantische Masse des Galaxienhaufens verursacht das faszinierende Phänomen des starken Gravitationslinseneffekts. Die Gravitationskraft des Galaxienhaufens krümmt das Licht der hinter ihm liegenden Objekte ähnlich wie der Boden eines Weinglases das Licht beugt. Die Auswirkungen dieses Effekts sind deutlich als gekrümmte Streifen erkennbar, welche eine kreisförmige Formation um die Bildmitte herum bilden. Astronomen können diese verzerrten Abbilder von Galaxien verwenden, um die Masse des Galaxienhaufens zu berechnen (inklusive der Masse der Dunklen Materie darin) und um tiefer in das Universum zu blicken als es sonst möglich wäre. Der Gravitationslinseneffekt verzerrt nicht nur die Abbilder von Galaxien, sondern vergrößert auch ihr Erscheinungsbild am Himmel und bündelt ihr Licht.
Das Weltraumteleskop Hubble hat den Gravitationslinseneffekt viele Male beobachtet und wahrhaft verblüffende Bilder aufgenommen. Astronomen haben sogar ein Programm auf den Weg gebracht, das sich der Untersuchung verschiedener Galaxienhaufen widmet, welche eine große Anzahl verzerrter Galaxien enthalten: Das Frontier Fields Program. Auf diese Art und Weise wurden einige der fernsten Galaxien im Universum aufgefunden. Mit jedem weiteren beobachteten Galaxienhaufen werden einige neue ferne Galaxien der Liste hinzugefügt, was langsam unser Bild dessen vervollständigt, wie Galaxien im jungen Universum aussahen und sich entwickelten.
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1839a.jpg
(THK)
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