Hubble erstellt Panoramabild der Dreiecksgalaxie M33

Mosaikbild der Dreiecksgalaxie M33, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (Credits: NASA, ESA, and M. Durbin, J. Dalcanton, and B. F. Williams (University of Washington))
Mosaikbild der Dreiecksgalaxie M33, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble. (Credits: NASA, ESA, and M. Durbin, J. Dalcanton, and B. F. Williams (University of Washington))

Das NASA/ESA-Weltraumteleskop Hubble hat das bislang detailreichste Bild einer nahen Nachbargalaxie der Milchstraße gemacht: Die sogenannte Dreiecksgalaxie ist eine Spiralgalaxie, die nur drei Millionen Lichtjahre entfernt ist. Diese Panoramaansicht der drittgrößten Galaxie in unserer Lokalen Gruppe bietet einen fantastischen Blick auf die 40 Milliarden Sterne, aus denen eines der am weitesten mit bloßem Auge sichtbaren Himmelsobjekte besteht.

Dieses neue Bild der Dreiecksgalaxie – auch bekannt als Messier 33 oder NGC 598 – umfasst 665 Millionen Pixel und hebt die Zentralregion der Galaxie und ihre inneren Spiralarme hervor. Um dieses gigantische Mosaik zusammenzustellen, musste Hubbles Advanced Camera for Surveys (ACS) 54 Einzelaufnahmen machen.

Unter idealen Bedingungen kann die Dreiecksgalaxie mit dem bloßen Auge als ein schwaches, verwaschenes Objekt im Sternbild Triangulum (Dreieck) beobachtet werden. Ihr Leuchten ist ein aufregendes Ziel für Amateurastronomen (siehe zum Beispiel hier).

Mit einer Entfernung von nur drei Millionen Lichtjahren ist die Dreiecksgalaxie ein bemerkenswertes Mitglied der Lokalen Gruppe: Sie ist die drittgrößte Galaxie der Lokalen Gruppe, aber auch deren kleinste Spiralgalaxie. Ihr Durchmesser beträgt nur 60.000 Lichtjahre. Zum Vergleich: Der Durchmesser der Andromeda-Galaxie beträgt rund 200.000 Lichtjahre. Die Milchstraßen-Galaxie liegt mit einem Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren zwischen diesen Extremen.

Die Dreiecksgalaxie wird von den anderen beiden Spiralgalaxien nicht nur bei der Größe übertroffen, sondern auch hinsichtlich der Anzahl der enthaltenen Sterne. Die Dreiecksgalaxie besitzt mindestens eine Größenordnung weniger Sterne als die Milchstraßen-Galaxie und zwei Größenordnungen weniger als die Andromeda-Galaxie. Diese Zahlen sind schwer vorstellbar, wenn bereits auf diesem Bild 10-15 Millionen einzelne Sterne sichtbar sind.

Im Gegensatz zu den beiden größeren Spiralgalaxien besitzt die Dreiecksgalaxie keinen hellen Bulge in ihrem Zentrum, und ihr fehlt auch der Balken, der ihre Spiralarme mit dem Zentrum verbindet. Sie enthält jedoch große Mengen an Gas und Staub, was rasche Sternentstehungsprozesse ermöglicht. Sie bildet neue Sterne mit einer Rate von ungefähr einer Sonnenmasse alle zwei Jahre.

Die Häufigkeit von Gaswolken in der Dreiecksgalaxie ist genau das, was Astronomen zur Erstellung dieser detaillierten Beobachtung bewogen hat. Wenn Sterne entstehen, nutzen sie Materie in diesen Wolken aus Gas und Staub und lassen weniger Brennstoff für neue Sterne zurück. Hubbles Bild zeigt zwei der vier hellsten Sternentstehungsregionen in dieser Galaxie: NGC 595 und NGC 604. Letztere ist die zweithellste Region aus ionisiertem Wasserstoff in der Lokalen Gruppe und gehört auch zu deren größten bekannten Sternentstehungsregionen.

Diese detailreichen Beobachtungen der Dreiecksgalaxie haben einen immensen Wert: Zusammen mit Beobachtungen der Milchstraßen-Galaxie, der Andromeda-Galaxie und den irregulären Magellanschen Wolken werden sie Astronomen helfen, die Entstehung und Entwicklung von Sternen besser zu verstehen.

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Video-Link: https://youtu.be/3jQXTbym0_Q


Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:

https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/heic1901a.jpg (411MB)

Quelle

(THK)

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