Dieser helle Fleck ist die Galaxie NGC 4621, besser bekannt unter der Katalogbezeichnung Messier 59. Wie die letztgenannte Bezeichnung bereits vermuten lässt, wird die Galaxie in dem berühmten Katalog nebelähnlicher Objekte aufgeführt, der von dem französischen Astronomen und Kometenjäger Charles Messier im 18. Jahrhundert zusammengestellt wurde. Die Entdeckung der Galaxie selbst wird allerdings dem deutschen Astronomen Johann Gottfried Köhler zugeschrieben. Köhler entdeckte sie nur wenige Tage, bevor Messier sie in seinen Katalog aufnahm.
Moderne Beobachtungen haben ergeben, dass es sich bei Messier 59 um eine elliptische Galaxie handelt – dies ist neben Spiralgalaxien und irregulären Galaxien einer der drei Haupttypen der Klassifikation von Galaxien. Elliptische Galaxien tendieren dazu, die am weitesten entwickelten Exemplare dieses Trios zu sein. Sie sind voller roter, alter Sterne und weisen nur wenig oder gar keine Anzeichen für Sternentstehungsprozesse auf. Messier 59 fällt bezüglich dieses Trends jedoch etwas aus der Reihe: Die Galaxie zeigt in der Tat Anzeichen für Sternentstehungsprozesse, wobei sich einige neu geborene Sterne in einer Scheibe nahe des galaktischen Kerns befinden.
Messier 59 liegt ungefähr 50 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Virgo (Jungfrau). Sie ist Mitglied des Virgo-Galaxienhaufens, zu dem etwa 2.000 Galaxien gehören. Diese Aufnahme wurde von der Advanced Camera for Surveys (ACS) an Bord des Weltraumteleskops Hubble in mehreren sichtbaren Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums gemacht. Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).
Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw1921a.jpg
(THK)
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