Bildveröffentlichung / Spitzer: Ein neuer Blick auf die Galaxie M81

Spitzer-Aufnahme der Galaxie M81 in infraroten Wellenlängen. (Credits: NASA / JPL-Caltech)
Spitzer-Aufnahme der Galaxie M81 in infraroten Wellenlängen. (Credits: NASA / JPL-Caltech)

Im Sternbild Großer Bär, zu dem auch der Große Wagen gehört, befindet sich die nahe Galaxie Messier 81 (M81), die mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop leicht zu erkennen ist. Sie liegt rund zwölf Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt.

M81 war einer der ersten öffentlich publizierten Datensätze nach dem Start des Spitzer Space Telescope im August 2003. Zum Anlass von Spitzers 16. Jahrestag ist dieses Bild ein neuer Blick auf dieses kultige Objekt mit erweiterten Beobachtungen und verbesserter Verarbeitung.

Dieses Infrarotbild von Spitzer ist ein Kompositmosaik aus Daten der Infrared Array Camera (IRAC) bei 3,6 und 4,5 Mikrometern (Blau/Cyan) sowie 8 Mikrometern (Grün) Wellenlänge und Daten des Multiband Imaging Photometer (MIPS) bei 24 Mikrometern Wellenlänge (Rot).

Die nahinfraroten Daten bei 3,6 Mikrometer Wellenlänge zeigen die Verteilung von Sternen, obwohl das Spitzer-Bild praktisch unbeeinflusst von Staub ist und offenbart eine sehr glatte Verteilung der stellaren Masse, wobei die Spiralarme relativ dezent erscheinen.

Blickt man auf die längeren Wellenlängen, werden die Spiralarme nach und nach die dominierenden Strukturen der Galaxie. Die Emissionen bei 8 Mikrometern (Grün) wird von infrarotem Licht dominiert, das von heißem Staub abgegeben wird, welcher durch nahe, helle Sterne aufgeheizt wird. Der Staub in der Galaxie wird von ultraviolettem und sichtbarem Licht der Sterne in dessen naher Umgebung überflutet.

Wenn ein Staubkörnchen ein ultraviolettes oder sichtbares Photon absorbiert, wird es aufgeheizt und gibt die Energie bei längeren Infrarotwellenlängen wieder ab. Die Staubteilchen bestehen aus Silikaten (chemisch vergleichbar mit Sand vom Strand), kohlenstoffhaltigen Körnchen und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Dadurch veranschaulichen sie die Gasverteilung in der Galaxie. Das gut durchmischte Gas (das am besten im Radiowellenbereich registriert wird) und der Staub bieten ein Reservoir an Rohstoffen für zukünftige Sternentstehungsprozesse.

Die MIPS-Daten bei 24 Mikrometern (Rot) zeigen Emissionen von warmem Staub, der durch die hellsten jungen Sterne aufgeheizt wird. Die verstreuten, kompakten, roten Punkte in den Spiralarmen weisen darauf hin, wo der Staub in der Nähe massereicher Sterne auf hohe Temperaturen erwärmt wird. Diese Sterne entstehen in riesigen HII-Regionen aus ionisiertem Wasserstoffgas.

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
http://www.spitzer.caltech.edu/uploaded_files/images/0011/7275/ssc2019-15b.jpg

Quelle

(THK)

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