Eine Wendung beim Zusammenhang zwischen Vulkaneruptionen und Massenaussterben

Die Eruption des Sibirischen Trapp führte vor 252 Millionen Jahren zu einem massiven Massenaussterben auf der Erde. (Photo credit: B. Black and L.T. Elkins-Tanton)
Die Eruption des Sibirischen Trapp führte vor 252 Millionen Jahren zu einem massiven Massenaussterben auf der Erde. (Photo credit: B. Black and L.T. Elkins-Tanton)

Ein wissenschaftlicher Konsens besagt, dass Gase – insbesondere Kohlenstoffgase – von Vulkaneruptionen vor Millionen Jahren zu einigen der größten Massenaussterben auf der Erde führten. Aber eine neue Forschungsarbeit des City College of New York schlägt vor, dass dies nicht die ganze Geschichte ist.

„Das Schlüsselergebnis unserer Forschung ist, dass Kohlenstoff aus gewaltigen, urzeitlichen Vulkaneruptionen nicht gut mit geochemischen Hinweisen übereinstimmt, die uns erzählen, wie einige der größten Massenaussterben auf der Erde stattfanden“, sagte Benjamin Black, Assistenzprofessor an der Division of Science am CCNY. Zu Blacks Fachbereichen gehören die Auswirkungen des Vulkanismus auf das Klima und Massenaussterben.

Die Studie von Black und seiner Studentin Ellen Gales, der Hauptautorin, trägt den Titel „Carbonatites as a record oft he carbon isotope composition of large igneous province outgassing„. Sie erscheint in der aktuellen Ausgabe des Journals Earth and Planetary Science Letters und ist ein Ergebnis von Gales‘ Doktorarbeit.

Die neuen Daten schließen Vulkanismus als den Hauptverdächtigen für vergangene Massenaussterben nicht aus, wie der Artikel betont. Aber er schlussfolgert, dass es dort etwas Anderes gegeben haben muss, was dort am Werk war.

„Ellens Arbeit ist insofern neu, als dass Wissenschaftler früher vermutet haben, wie der geochemische Fingerabdruck von Kohlenstoffdioxid aus diesen gigantischen Eruptionen aussehen könnte, aber unsere Ergebnisse gehören zu den ersten direkten Messungen dieses Fingerabdrucks“, sagte Black.

„Unser Ergebnis zweifelt die Theorie an, dass Kohlenstoff aus dieser Art Eruption etwas Besonderes sein könnte, und kann daher leicht Veränderungen im Kohlenstoffkreislauf während Massenaussterben feststellen. Es hilft uns auch zu verstehen, wie vulkanische Eruptionen Kohlenstoff (ein Schlüsselelement für das Leben und das Klima) innerhalb der Erde und zwischen der Erdoberfläche und der Atmosphäre bewegen“, sagte Gales.

Die Studie bietet außerdem Einblicke in das aktuelle Klima der Erde. „Momentan setzen Menschen große Mengen Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre frei. In gewisser Weise bewegen wir uns in Richtung von fast unerforschtem Gebiet“, sagte Black. „Diese Größenordnung der Freisetzung von Kohlenstoffdioxid trat in der Erdgeschichte nur ein paar Mal auf, beispielsweise während seltener, gigantischer Vulkaneruptionen wie den von uns untersuchten Ereignissen.“

Obwohl Vulkaneruptionen in der Größenordnung dieser riesigen Vulkanprovinzen in näherer Zukunft nicht erwartet werden, ist das Verstehen von umweltbedingten Veränderungen aufgrund vulkanischer Freisetzung von Kohlenstoffdioxid in der fernen Vergangenheit Black zufolge wichtig dafür, um zu verstehen, wie sich das Erdklima in den kommenden Jahrhunderten verändern könnte.

Die Forscher nutzten Proben von urzeitlichen Vulkaneruptionen, darunter dem 252 Millionen Jahre alten Sibirischen Trapp. Daten des Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University ergänzten die Studie. Lindy Elins-Tanton von der Arizona State University trug ebenfalls zu der Studie bei, die von der National Science Foundation unterstützt wurde.

Quelle

(THK)

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