Astronomen registrieren Aktivität auf dem Objekt C/2014 OG392 (PANSTARRS)

Dieses Bild des Large Monolithic Imager am 4,3-Meter Discovery Channel Telescope zeigt das Objekt C/2014 OG392 (PANSTARRS) mit seiner ausgeprägten Koma. Die Striche sind Spuren der Sterne, hervorgerufen durch die lange Belichtungszeit von 7700 Sekunden. (Credits: Lowell Observatory, Colin Chandler)
Dieses Bild des Large Monolithic Imager am 4,3-Meter Discovery Channel Telescope zeigt das Objekt C/2014 OG392 (PANSTARRS) mit seiner ausgeprägten Koma. Die Striche sind Spuren der Sterne, hervorgerufen durch die lange Belichtungszeit von 7700 Sekunden. (Credits: Lowell Observatory, Colin Chandler)

Zentauren sind Asteroiden, von denen man annimmt, dass sie aus dem Kuipergürtel im äußeren Sonnensystem stammen. Manchmal besitzen sie kometenähnliche Eigenschaften wie einen Schweif und eine Koma (Wolken aus Staubteilchen und Gas), obwohl sie in einer Region zwischen Jupiter und Neptun kreisen, wo es zu kalt ist, so dass Wasser nicht direkt sublimieren, also direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergehen kann.

Seit 1927 wurden erst 18 aktive Zentauren entdeckt, und viele ihrer Eigenschaften sind noch nicht gut erforscht. Die Entdeckung von Aktivität auf Zentauren ist auch beobachtungstechnisch anspruchsvoll, weil sie schwach sind, viel Teleskopbeobachtungszeit erfordern, und weil sie selten sind.

Ein Forschungsteam unter Leitung des Doktoranden Colin Chandler von der Northern Arizona University (NAU) gab Anfang des Jahres seine Entdeckung von Aktivität auf dem Zentauren 2014 OG392 bekannt, einem im Jahr 2014 entdeckten Objekt. Chandler ist Stipendiat des Astronomy and Planetary Science PhD Program.

Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse unter dem Titel „Cometary Activity Discovered on a Distant Centaur: A Nonaqueous Sublimation Mechanism“ in den Astrophysical Journal Letters. Chandler ist der Hauptautor und arbeitete mit vier Co-Autoren der NAU zusammen: dem Studenten Jay Kueny, dem außerordentlichen Professor Chad Trujillo, dem Professor David Trilling und dem Doktoranden William Oldroyd. Die Arbeit des Teams umfasste die Entwicklung eines Datenbanksuchalgorithmus, um Archivbilder des Zentauren zu lokalisieren, sowie eine Kampagne mit Nachfolgebeobachtungen.

„Unsere Studie beschreibt die Entdeckung von Aktivität auf dem Zentauren 2014 OG392, basierend auf Archivbildern und unseren neuen Beobachtungsbelegen, die wir mit der Dark Energy Camera am Inter-American Observatory in Cerro Tololo (Chile), dem Walter Baade Telescope am Las Campanas Observatory (Chile) und dem Large Monolithic Imager am Discovery Channel Telescope des Lowell Observatory in Happy Jack (Arizona) gesammelt haben“, sagte Chandler.

„Wir registrierten eine Koma in einer Distanz von bis zu 400.000 Kilometern zu dem Objekt 2014 OG392, und unsere Analyse der Sublimationsprozesse und der dynamischen Lebensdauer spricht für Kohlenstoffdioxid und/oder Ammoniak als die wahrscheinlichsten Kandidaten für die Erzeugung von Aktivität auf diesem und anderen aktiven Zentauren. Wir entwickelten eine neue Technik, die Beobachtungsmessungen, beispielsweise Messungen der Farbe und der Staubmasse, mit Modellierungen kombiniert, um solche Eigenschaften wie die Sublimation von flüchtigen Substanzen und die Orbitaldynamiken des Objekts abzuschätzen“, sagte Chandler.

Infolge der Entdeckung des Teams wurde der Zentaur kürzlich als Komet mit der Bezeichnung C/2014 OG392 (PANSTARRS) reklassifiziert. „Ich bin sehr aufgeregt, dass das Minor Planet Center aufgrund der von uns auf diesem ungewöhnlichen Objekt entdeckten Aktivität eine neue Kometenbezeichnung zugesprochen hat“, ergänzte er.

Diese Woche wurde Chandler eingeladen, um die Ergebnisse auf Treffen der 52nd Division for Planetary Sciences (DPS) der American Astronomical Society (AAS) zu präsentieren. Chandlers Arbeit wird durch den Grant No 2018258765 des Graduate Research Fellowship Program (GRFP) der National Science Foundation finanziert – eine Möglichkeit, die nur etwa 2.000 Studenten pro Jahr erhalten.

Quelle

(THK)

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