Bildveröffentlichung / Hubble: Verzerrende Giganten

Hubble-Aufnahme der Galaxie LRG-3-817 und des Galaxienhaufens, der den Gravitationslinseneffekt an dieser Galaxie verursacht. (Credits: ESA / Hubble & NASA, S. Allam et al.)
Hubble-Aufnahme der Galaxie LRG-3-817 und des Galaxienhaufens, der den Gravitationslinseneffekt an dieser Galaxie verursacht. (Credits: ESA / Hubble & NASA, S. Allam et al.)

Diese Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt die Galaxie mit der Katalogbezeichnung LRG-3-817, die ebenfalls unter der alternativen Katalogbezeichnung SDSS J090122.37+181432.3 geführt wird. Die Galaxie, deren Abbild durch die Auswirkungen des Gravitationslinseneffekts verzerrt wird, erscheint links neben dem zentralen Galaxienhaufen als lange, bogenförmige Struktur.

Der Gravitationslinseneffekt tritt auf, wenn sich eine große Massenverteilung, beispielsweise ein Galaxienhaufen, zwischen der Erde und einer fernen Lichtquelle befindet. Weil der Raum durch massereiche Objekte gekrümmt wird, werden die Bahnen des Lichts von dem fernen Objekt gebeugt, während das Licht zu uns reist. Deswegen sehen wir ein verzerrtes Abbild des Objekts. Dieser Effekt wurde erstmals von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie vorhergesagt.

Starke Gravitationslinsen bieten eine Möglichkeit, um die Eigenschaften von fernen Galaxien zu untersuchen, weil das Weltraumteleskop Hubble Details innerhalb der Mehrfachbögen auflösen kann, die eines der Hauptergebnisse des Gravitationslinseneffekts sind. Eine wichtige Folge aus der Verzerrung durch den Gravitationslinseneffekt ist die Vergrößerung, was uns die Beobachtung von Objekten ermöglicht, die sonst zu weit entfernt und zu schwach wären, um beobachtet zu werden. Hubble macht sich diesen Vergrößerungseffekt zunutze, um Objekte jenseits der Empfindlichkeitsgrenze seines 2,4 Meter großen Hauptspiegels zu untersuchen. Es zeigt uns die fernsten Galaxien, die die Menschheit je entdeckt hat.

Diese dem Gravitationslinseneffekt unterliegende Galaxie wurde im Rahmen des Sloan Bright Arcs Survey gefunden, der einige der hellsten, gravitativ verzerrten Galaxien mit hohen Rotverschiebungen am Nachthimmel entdeckte.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA). Für das Bild wurden Daten der Wide Field Camera 3 (WFC3) aus verschiedenen sichtbaren und infraroten Wellenlängen genutzt.)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.spacetelescope.org/archives/images/large/potw2045a.jpg

Quelle

(THK)

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