Eine Drohne hob im Rahmen eines praktischen Tests ein Modell des Juventas-CubeSat hoch in die Luft, dessen Antennen die ersten Radarabtastungen vom Inneren eines Asteroiden durchführen sollen.
Der schuhkartongroße Juventas-CubeSat wird von der ESA-Mission Hera zum Doppelasteroiden Didymos gebracht. Wenn er erst einmal frei im Weltraum fliegt, wird Juventas eine Kreuzdipolantenne verwenden, um an Dimorphos (dem kleineren der beiden Asteroiden) einen niederfrequenten Radarscan durchzuführen, der bis zu 100 Meter tief in dessen Oberfläche eindringt. Solch geringe Frequenzen resultieren in langen Wellenlängen von etwa sechs Metern, die zu lang für die Messung in den meisten Indoor-Einrichtungen sind.
„Um die Eigenschaften der Antennen zu verifizieren, führten wir diese Tests mit Unterstützung der Hexapilots Drone Company durch“, sagte Martin Laabs vom Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik an der Technischen Universität Dresden. „Für die genauesten Messungen der Strahlungseigenschaften der Antennen mussten sie so weit wie möglich von anderen Objekten entfernt sein. Deswegen hing das Juventas-Modell zehn Meter unterhalb der Drohne, die in eine Höhe von bis zu 50 Metern geflogen wurde.“
Das Testen erlaubte ihnen, die Menge der abgestrahlten Energie mit den Radiofrequenzmodellen zu vergleichen und auch festzustellen, in welcher Höhe die Interferenzen von Bodenreflexionen abgeschnitten werden.
Die TU Dresden arbeitet an der Platzierung der Antenne und an Verstärkungs- und Performance-Simulationen für Juventas Radarinstrument, während Astronika in Polen die Antennen konstruiert und EmTroniX in Luxemburg das Signalerzeugungssystem entwickelt. Die gesamte Juventas-Mission wird von GomSpace für die ESA geleitet.
Juventas Radarinstrument JURA steht unter wissenschaftlicher und technischer Aufsicht von Alain Hérique vom Institut de Planétologie et d’Astrophysique de Grenoble (IPAG) an der Université Grenoble Alpes und Dirk Plettemeier von der TU Dresden.
(THK)
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