Eine neue Studie zur Lithiumproduktion in einer klassischen Nova ergab eine Produktionsrate von nur wenigen Prozent der Raten, die in anderen Beispielen beobachtet wurden. Das zeigt, dass es innerhalb klassischer Novae eine breite Vielfalt gibt und lässt darauf schließen, dass Nova-Explosionen allein nicht die Menge Lithium erklären können, die im heutigen Universum beobachtet wird. Das ist ein wichtiges Ergebnis, um den Explosionsmechanismus klassischer Novae und die gesamte chemische Entwicklung des Universums zu verstehen.
In der modernen Welt wird Lithium in den wiederaufladbaren Akkus verwendet, die Smartphones und andere Geräte mit Energie versorgen. Man vermutete, dass der Großteil des Lithiums auf der Erde und im Rest des Universums ursprünglich in klassischen Nova-Explosionen erzeugt wurde. Beobachtungen der klassischen Nova V339 Del mit dem Subaru Telescope unterstützten diese Theorie und gaben die ersten Beobachtungsbelege dafür, dass große Mengen Lithium produziert und in den Weltraum geschleudert wurden.
Jetzt hat ein Team unter Leitung von Akira Arai vom Koyama Astronomical Observatory der Kyoto Sangyo University das offene Beobachtungsprogramm des Subaru Telescope verwendet, um V5669 Sgr zu untersuchen – eine klassische Nova, die im Jahr 2015 im Sternbild Sagittarius erschien. Dies war erst das achte Mal, dass diese Art Beobachtung erfolgreich durchgeführt wurde. Vier dieser acht Beobachtungen, darunter die erste, wurden mit dem Subaru Telescope vorgenommen.
Dieses Mal ist bemerkenswert, weil die geschätzte Menge an produziertem Lithium nur ein paar Prozent der von anderen Novae produzierten Mengen beträgt. Das spricht dafür, dass es bei Novae eine breite Vielfalt gibt. Die Tatsache, dass manche Novae nur eine kleine Menge Lithium produzieren, deutet darauf hin, dass andere Objekte wie Supernovae wichtige Beiträge zur Lithiumproduktion im Universum leisten könnten.
Die Ergebnisse werden in der Juli-Ausgabe des Astrophysical Journal veröffentlicht: „Detection of 7Be II in the Classical Nova V5669 Sgr (Nova Sagittarii 2015 No. 3)“ von Akira Arai et al.
(THK)
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