Der scharfe Blick des MIRI-Instruments an Bord des James Webb Space Telescope

Vergleich zwischen Spitzer (links) und Webb (rechts). (Credit: NASA / JPL-Caltech (left), NASA / ESA / CSA / STScI (right))
Vergleich zwischen Spitzer (links) und Webb (rechts). (Credit: NASA / JPL-Caltech (left), NASA / ESA / CSA / STScI (right))

Das James Webb Space Telescope hat seine vier wissenschaftlichen Instrumente ausgerichtet, wie auf einem früheren Bild zu sehen ist, welches das gesamte Blickfeld des Teleskops zeigt. Jetzt betrachten wir dasselbe Bild näher und konzentrieren uns auf das kälteste Instrument an Bord des Webb-Teleskops: das Mid-Infrared Instrument oder kurz MIRI.

Das MIRI-Testbild, aufgenommen mit einer Wellenlänge von 7,7 Mikrometern, zeigt Teile der Großen Magellanschen Wolke. Diese kleine Satellitengalaxie der Milchstraßen-Galaxie bietet ein dichtes Sternenfeld, um die Leistungsfähigkeit des Webb-Teleskops zu überprüfen.

Hier wird ein Ausschnitt des MIRI-Bildes mit einem früheren Bild desselben Ziels verglichen, welches mit der Infrared Array Camera (IRAC) an Bord des Spitzer Space Telescope der NASA bei 8 Mikrometern Wellenlänge aufgenommen wurde. Das außer Betrieb gegangene Spitzer-Teleskop war eines der Great Observatories der NASA und das erste, das hochauflösende Bilder des nah- und mittelinfraroten Universums lieferte. Mit seinem deutlich größeren Hauptspiegel und verbesserten Detektoren wird das Webb-Teleskop uns erlauben, den Infrarothimmel mit höherem Detailgrad zu beobachten und uns sogar noch mehr Entdeckungen ermöglichen.

Vergleich zwischen Spitzer (oben) und Webb (unten). (Credit: NASA / JPL-Caltech (top), NASA / ESA / CSA / STScI (bottom))
Vergleich zwischen Spitzer (oben) und Webb (unten). (Credit: NASA / JPL-Caltech (top), NASA / ESA / CSA / STScI (bottom))

Beispielsweise zeigt das MIRI-Bild das interstellare Gas in bisher unerreichter Detailgenaugigkeit. Hier kann man die Emission von polyzyklischen, aromatischen Kohlenwasserstoffen sehen – das sind Moleküle aus Kohlenstoff und Wasserstoff, die eine wichtige Rolle bei dem thermalen Gleichgewicht und der Zusammensetzung von interstellarem Gas spielen. Wenn das Webb-Teleskop bereit ist, um seine wissenschaftlichen Beobachtungen zu beginnen, werden Studien wie diese mit MIRI den Astronomen neue Einblicke in die Geburt von Sternen und protoplanetarische Systeme geben.

In der Zwischenzeit hat das Webb-Team den Prozess der Kalibrierung und Prüfung der Instrumente begonnen, um im kommenden Sommer mit den wissenschaftlichen Beobachtungen anzufangen.

 


Quelle

(THK)

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