Bildveröffentlichung / Hubble: Der Kugelsternhaufen Liller 1

Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens Liller 1. (Credits: ESA / Hubble & NASA, F. Ferraro)
Hubble-Aufnahme des Kugelsternhaufens Liller 1. (Credits: ESA / Hubble & NASA, F. Ferraro)

Die leicht rötlichen Farbtöne des Kugelsternhaufens Liller 1 werden auf diesem Bild teilweise von stechend blauen Sternen überdeckt, die das Bild übersäen. In Wirklichkeit sind wir nur aufgrund der Wide Field Camera 3 (WFC3) an Bord des Weltraumteleskops Hubble in der Lage, den Kugelsternhaufen so deutlich zu sehen. Der Grund dafür liegt darin, dass die WFC3 empfindlich gegenüber Wellenlängen ist, die das menschliche Auge nicht registrieren kann. Liller 1 liegt nur rund 30.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. In astronomischen Maßstäben betrachtet, ist das die relative Nachbarschaft, aber Liller 1 befindet sich innerhalb des „Bulges“ unserer Milchstraßen-Galaxie – der dichten und staubhaltigen Region im Zentrum unserer Galaxie.

Deswegen wird Liller 1 stark von interstellarem Staub verdeckt, der das sichtbare Licht (insbesondere blaues Licht) sehr effektiv streut. Glücklicherweise können einige infrarote und rötliche sichtbare Wellenlängen diese staubhaltigen Regionen durchdringen und uns diese spektakuläre Ansicht von Liller 1 liefern.

Liller 1 ist ein besonders interessanter Kugelsternhaufen, weil er im Gegensatz zu den meisten anderen seiner Art eine Mischung aus sehr jungen und sehr alten Sternen enthält. Kugelsternhaufen beherbergen normalerweise nur alte Sterne, manche fast so alt wie das Universum selbst. Liller 1 enthält stattdessen mindestens zwei verschiedene stellare Populationen mit bemerkenswert unterschiedlichem Alter: Die älteste Population ist zwölf Milliarden Jahre alt und die jüngste Komponente ist nur 1-2 Milliarden Jahre alt. Das führte Astronomen zu der Schlussfolgerung, dass dieser Kugelsternhaufen in der Lage war, über einen außergewöhnlich langen Zeitraum Sterne zu bilden.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Quelle

(THK)

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