Belege für die Aminosäure Tryptophan im Perseus-Molekülkomplex

Illustration von Tryptophan-Molekülen im Perseus-Molekülkomplex. (Credits: Jorge Rebolo-Iglesias. Background image: NASA / Spitzer Space Telescope)
Illustration von Tryptophan-Molekülen im Perseus-Molekülkomplex. (Credits: Jorge Rebolo-Iglesias. Background image: NASA / Spitzer Space Telescope)

Mit Daten des Weltraumteleskops Spitzer hat Dr. Susana Iglesias-Groth vom Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) Belege für die Existenz der Aminosäure Tryptophan in der interstellaren Materie einer nahen Sternentstehungsregion gefunden. Die Studie wird den den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

Große Mengen Typtophan wurden im Perseus Molekülkomplex registriert, insbesondere in IC 348, einer Sternentstehungsregion, die rund 1.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist – in astronomischen Maßstäben relativ nah. Die Region ist für das bloße Auge unsichtbar, aber leuchtet hell im Infrarotbereich.

Tryptophan ist eine der 20 Aminosäuren, die für die Bildung der Schlüsselproteine für Leben auf der Erde essenziell sind, und erzeugt eines der komplexesten Spektrallinienmuster im Infrarotbereich. Daher war es ein offensichtlicher Kandidat, um mit der umfassenden spektroskopischen Datenbank des weltraumbasierten Infrarotteleskops Spitzer erforscht zu werden.

Die Analyse des von der Region emittierten Infrarotlichts zeigte 20 Emissionslinien des Moleküls Tryptophan. Die Temperatur des Tryptophans liegt bei etwa 280 Kelvin oder sieben Grad Celsius. Inglesias-Groth fand bereits Wasser und Wasserstoff derselben Temperatur in IC 348.

Die Studie spricht dafür, dass die Emissionslinien, die mit Tryptophan zusammenhängen, auch in anderen Sternentstehungsregionen präsent sein könnten und dass ihr Vorkommen in den Gas- und Staubstrukturen, aus denen Sterne entstehen, üblich ist.

Aminosäuren werden häufig in Meteoriten gefunden und waren während der Entstehung unseres Sonnensystems präsent. Diese neue Studie könnte darauf schließen lassen, dass diese proteinbildenden Substanzen, welche entscheidend für die Entwicklung des Lebens sind, natürlicherweise in den Regionen vorkommen, wo Sterne und Planetensysteme entstehen, und dass sie zu der frühen Chemie der Planetenssysteme um andere Sterne beitragen könnten.

„Die Belege für Tryptophan im Perseus-Molekülkomplex sollte weitere Bemühungen anstoßen, um andere Aminosäuren in dieser Region und in anderen Sternentstehungsgebieten zu identifizieren. Es ist eine sehr spannende Möglichkeit, dass die Bausteine von Proteinen weitläufig in dem Gas vorkommen, aus dem Sterne und Planeten entstehen. Es könnte ein Schlüssel zur Entwicklung von Leben in Exoplanetensystemen sein“, sagte Iglesias-Groth.

Quelle

(THK)

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1 Kommentar

  1. Könnte es dann sein, dass die Moleküle die Wichtig für das Leben sind, schon bei der Planetenbildung um eine neue/junge Sonne mit entstehen?

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