Kepler-385: Ein System mit sieben drückend heißen Exoplaneten

Künstlerische Darstellung von zwei der sieben Planeten im System Kepler-385. (Credits: NASA / Daniel Rutter)
Künstlerische Darstellung von zwei der sieben Planeten im System Kepler-385. (Credits: NASA / Daniel Rutter)

Aus der anhaltenden Untersuchung von Daten des außer Betrieb gegangenen Weltraumteleskops Kepler ging die Entdeckung eines Systems mit sieben drückend heißen Exoplaneten hervor. Jeder wird wird von mehr Strahlungshitze überflutet als jeder Planet in unserem Sonnensystem. Im Gegensatz zu irgendeinem unserer nahen Nachbarn sind alle Exoplaneten in dem System namens Kepler-385 größer als die Erde, aber kleiner als Neptun. Es ist eins von nur wenigen bekannten Planetensystemen, die mehr als sechs bestätigte Exoplaneten oder Exoplanetenkandidaten besitzen. Das System Kepler-385 gehört zu den Höhepunkten des neuen Kepler-Katalogs, der fast 4.400 Exoplanetenkandidaten enthält, darunter mehr als 700 Systeme mit mehreren Exoplaneten.

„Wir haben die bislang genaueste Liste von Kepler-Exoplanetenkandidaten und ihren Eigenschaften zusammengestellt“, sagte Jack Lissauer vom Ames Research Center der NASA im kalifornischen Silicon Valley, der Hauptautor der Studie, die den neuen Katalog präsentiert. „Die Kepler-Mission der NASA hat den Großteil der bekannten Exoplaneten entdeckt und dieser neue Katalog wird Astronomen ermöglichen, mehr über ihre Eigenschaften zu erfahren.“

Im Zentrum des Systems Kepler-385 liegt ein sonnenähnlicher Stern, der rund zehn Prozent größer und fünf Prozent heißer als die Sonne ist. Die beiden inneren Exoplaneten, beide etwas größer als die Erde, bestehen wahrscheinlich aus Gestein und könnten dünne Atmosphären besitzen. Die anderen fünf Exoplaneten sind größer – jeder mit dem doppelten Erdradius. Man vermutet, dass sie in dichte Atmosphären eingehüllt sind.

Die Fähigkeit, die Eigenschaften des Systems Kepler-385 derart detailliert zu beschreiben, demonstriert die Qualität dieses neuesten Exoplanetenkatalogs. Obwohl sich die letzten Kataloge der Kepler-Mission auf die Erstellung von Listen konzentrierten, die für Messungen der Häufigkeit von Exoplaneten um andere Sterne optimiert waren, stellt diese Studie eine umfangreiche Liste in den Fokus, die genaue Informationen über jedes der Systeme liefert. Das macht Entdeckungen wie Kepler-385 möglich.

Der neue Katalog nutzt verbesserte Messungen der stellaren Eigenschaften und berechnet die Bahn jedes vor seinem Heimatstern vorbeiziehenden Exoplaneten genauer. Die Kombination veranschaulicht, dass wenn ein Stern mehrere Planeten besitzt, diese dann typischerweise kreisförmigere Umlaufbahnen aufweisen, im Vergleich zu Systemen mit nur einem oder zwei Exoplaneten.

Keplers Hauptbeobachtungen waren 2013 abgeschlossen, worauf die erweiterte Mission K2 des Teleskops folgte, die bis 2018 dauerte. Die von Kepler gesammelten Daten offenbaren fortlaufend neue Entdeckungen über unsere Galaxie. Nachdem die Mission uns bereits zeigte, dass es mehr Planeten als Sterne gibt, zeichnet diese neue Studie ein detailreicheres Bild dessen, wie diese Exoplaneten und ihre Heimatsysteme aussehen könnten. Das gibt uns einen besseren Einblick in viele Welten jenseits unseres Sonnensystems.

Die Studie mit dem Titel „Updated Catalog of Kepler Planet Candidates: Focus on Accuracy and Orbital Periods“ wird in der kommenden Ausgabe des Journal of Planetary Science veröffentlicht.

Quelle

(THK)

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