Bildveröffentlichung / Hubble: Die schwache Galaxie UGC 11105

Hubble-Aufnahme der schwachen Spiralgalaxie UGC 11105. (Credits: ESA / Hubble & NASA, R. J. Foley (UC Santa Cruz))
Hubble-Aufnahme der schwachen Spiralgalaxie UGC 11105. (Credits: ESA / Hubble & NASA, R. J. Foley (UC Santa Cruz))

Dieses Bild der Spiralgalaxie UGC 11105 ist nicht so hell und prachtvoll wie manch anderes Hubble-Bild der Woche. Diese schwache Galaxie liegt ungefähr 110 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Herkules und scheint von den funkelnden Sternen im Vordergrund überstrahlt zu werden. Die Typ-II-Supernova, die im Jahr 2019 in dieser Galaxie stattfand, ist auf diesem Bild zwar nicht mehr sichtbar, aber überstrahlte die Galaxie zu dem Zeitpunkt.

Genauer gesagt besitzt UGC 11105 in sichtbaren Wellenlängen eine scheinbare Helligkeit von 13,6 mag. Dieses Bild wurde aus Daten des sichtbaren Spektrums und des Ultraviolettbereichs erstellt. Astronomen kennen verschiedene Möglichkeiten, um zu beziffern, wie hell Himmelsobjekte sind, und die scheinbare Helligkeit ist eine davon.

Das „scheinbar“ bezieht sich auf die Tatsache, dass die scheinbare Helligkeit nur beschreibt, wie hell Objekte von der Erde aus betrachtet aussehen – das ist nicht dasselbe wie die Messung ihrer tatsächlichen, absoluten Helligkeit. Beispielsweise ist der veränderliche Stern Beteigeuze rund 21.000 Mal heller als die Sonne, aber weil die Sonne viel, viel näher liegt, erscheint Beteigeuze wesentlich weniger hell als sie. Die Helligkeit („Magnitude“, mag) ist etwas schwieriger zu beschreiben, weil keine Einheit mit ihr verbunden ist, wie es etwa bei der Masse der Fall ist, die wir in Kilogramm messen, oder bei der in Metern gemessenen Länge. Magnitudenwerte haben nur relativ zu anderen Magnitudenwerten eine Aussagekraft. Außerdem ist die Skala nicht linear, sondern ist eine Art mathematischer Skala, die als umgekehrt logarithmisch bezeichnet wird. Das hat zur Folge, dass Objekte mit geringerem Magnitudenwert heller sind als Objekte mit größeren Magnitudenwerten.

Beispiel: UGC 11105 hat eine scheinbare optische Helligkeit von etwa 13,6 mag, wohingegen die Sonne eine scheinbare Helligkeit von -26,8 mag aufweist. Wenn man die umgekehrt logarithmische Skala berücksichtigt, bedeutet dies, dass die Sonne von unserem Beobachtungsstandort auf der Erde aus betrachtet circa 14 Billionen Mal heller strahlt als UGC 11105, obwohl UGC 11105 eine gesamte Galaxie ist. Die schwächsten Sterne, die Menschen mit dem bloßen Auge wahrnehmen können, haben eine scheinbare Helligkeit von etwa 6 mag, wobei die meisten Galaxien weit schwächer sind. Hubble kann jedoch Objekte mit scheinbaren Helligkeiten bis 31 mag registrieren, so dass UGC 11105 keine echte Herausforderung für das Weltraumteleskop darstellt.

(Anm. d. Red.: Das Weltraumteleskop Hubble ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der European Space Agency (ESA).)

Eine größere Version der Aufnahme gibt es unter:
https://cdn.esahubble.org/archives/images/large/potw2405a.jpg

Quelle

(THK)

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